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Deponien: fast überall braucht es mehr Kapazitäten

Jährlich fallen im Kanton Schwyz mehrere Hunderttausend Kubikmeter Abfälle an, die deponiert werden können. Mit der Überarbeitung der Deponieplanung wird sichergestellt, dass die Kapazitäten auch längerfristig ausreichend sind.

Weil die Kapazitäten in den Deponien teilweise nur noch für wenige Jahre ausreichen, wurde die kantonale Deponieplanung überarbeitet. Damit können die Entsorgungskapazitäten bis 2041 sichergestellt werden.

Die Entsorgung von Abfällen ist eine grundlegende Aufgabe für jede Gesellschaft. Während Siedlungsabfälle in Kehrichtverbrennungsanlagen verbrannt, in Biogasanlagen verwertet oder via Recycling in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden, landen unverschmutzter Aushub sowie mineralische und andere deponierbare Abfälle in Deponien. Bei Letzteren zeigte sich, dass die vorhandenen Kapazitäten teilweise nur noch wenige Jahre ausreichten.

Deshalb hat das Amt für Umwelt und Energie (AfU) die kantonale Deponieplanung überarbeitet. Nach Vernehmlassung bei den kantonalen Fachstellen, den Gemeinden und Bezirken, den Wuhrkorporationen sowie den beteiligten Deponiebetreibern wurde die Planung bereinigt und letztlich vom Regierungsrat genehmigt. Mit der überarbeiteten Deponieplanung können die Kapazitäten für unverschmutzter Aushub sowie mineralische und andere deponierbare Abfälle im Kanton Schwyz bis mindestens 2041 gesichert werden.

Rückgang bei unverschmutztem Aushub

Jährlich fallen im Kanton Schwyz 363'000 Kubikmeter unverschmutzter Aushub an, der deponiert werden muss. Das ist gegenüber früheren Jahren ein Rückgang, für den eine Verringerung der Tiefbauaktivitäten, eine gesteigerte Verwertung oder ein höherer Export verantwortlich sein könnten. Dennoch reichten die vorhandenen Deponievolumina vor der Überarbeitung der Planung über den gesamten Kanton betrachtet nur noch für etwa 11 Jahre aus.

Um die Transportdistanzen zu den Entsorgungsorten und damit die Umweltauswirkungen durch Schwerverkehr zu reduzieren, wurde der Kanton Schwyz bei der Planung in sechs Deponieregionen unterteilt. Dabei zeigte sich, dass insbesondere in der Deponieregion «Talkessel Schwyz» zusätzliches Deponievolumen benötigt wird.

Knappe Kapazitäten für mineralische Abfälle

Deutlich geringer war das im Kanton noch vorhandene Deponievolumen für mineralische Abfälle, von denen jährlich rund 32'000 Kubikmeter anfallen. Hier zeigte sich, dass das Volumen über den gesamten Kanton noch gerade mal für rund drei Jahre ausreichte. Weil die Abfallmenge jedoch deutlich geringer als beim Aushubmaterial ist, sind nicht für jede der sechs Deponieregionen eigene Ablagerungsstandorte notwendig. Daher wurde der Kanton in drei Gebiete aufgeteilt, die aber allesamt Bedarf an zusätzlichem Deponievolumen aufweisen.

Bei den restmetallhaltigen oder nicht brennbaren Abfällen wird der Bedarf gemeinsam von allen Zentralschweizer Kantonen koordiniert. Hier zeigte sich, dass in der Zentralschweiz sowie in deren Nachbarkantonen einzig ein Bedarf an zusätzlichen Deponievolumen für stark belastete, nicht brennbare Abfälle besteht. Um diesen Bedarf zu decken, wird eine Erweiterung der Deponie «Selgis» im Muotatal in Betracht gezogen.

Reserven für jede Region eingeplant

Bei der Suche nach neuen Standorten im Rahmen der Überarbeitung der Deponieplanung hat sich das AfU an ökologischen, ökonomischen und raumplanerischen Kriterien orientiert. Die Evaluation führte zu insgesamt sechs Standortempfehlungen, welche nun mit einem Eintrag in den kantonalen Richtplan gesichert werden sollen. Zusammen mit den darin bereits festgesetzten Standorten kann der Bedarf für die Ablagerung von Aushub und mineralischen Abfällen bis Ende 2041 gedeckt oder sogar übertroffen werden.

Mit diesem grosszügigen Planungshorizont werden für jede Deponieregion Reserven eingeplant, beispielsweise um grosse Projekte mit zeitlich unsicherer Fertigstellung zu berücksichtigen. Zudem stellen grosse Ablagerungsstandorte ein Risiko für die Entsorgungssicherheit dar, falls ein solcher Standort ausfällt oder sich verzögert. Mit mehreren Standorten pro Region wird dieses Risiko reduziert.

Neue Zwischenlager für Geschiebematerial

Ein besonderes Augenmerk wurde bei der Überarbeitung der Deponieplanung auch auf die effiziente Entsorgung von Geschiebematerial aus Fliessgewässern gelegt. Um speziell nach lokalen Unwetterereignissen schnell das Material aus den Geschiebesammlern entfernen zu können, werden Zwischenlager benötigt. Mit Unterstützung von Fachplanern hat das AfU den Platzbedarf ermittelt und Gebiete identifiziert, in denen besonders viel Material anfallen kann.

Bei der Auswahl der Standorte für diese Zwischenlager wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt, darunter die Verfügbarkeit von Flächen, die Zugänglichkeit in Bezug auf Transportwege und Infrastruktur, der Bodenschutz, die Vermeidung von Beeinträchtigungen von Fruchtfolgeflächen sowie die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften und -richtlinien. Für die Regionen Muota, Vierwaldstättersee, Lauerzersee, Zugersee, Sihl und Wägital wurden potenzielle Standorte vorgeschlagen, die diesen Kriterien entsprechen.

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