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Schwyzer Krebse werden in Inventar erfasst

Die einheimischen Krebsarten werden zusehends von invasiven Arten, dem Klimawandel und der Zerstückelung der Lebensräume bedroht. Mit einem Inventar will der Kanton Schwyz nun die Basis für effektive Massnahmen schaffen.

Fremde Krebsarten verdrängen die einheimischen Arten und bringen mit der Krebspest auch eine Krankheit mit. Um heimische Krebse in den Schwyzer Gewässern besser schützen zu können, wird nun ein Inventar erstellt.

Drei Krebsarten sind in der Schweiz heimisch: der Dohlen-, der Edel- und der Steinkrebs – letztere beiden auch im Kanton Schwyz. Diese werden jedoch immer mehr von vier fremden Arten verdrängt, von denen drei aus Nord- und Zentralamerika und eine aus Südosteuropa und Kleinasien stammen. Bereits heute leben mehr fremde Krebsarten in den hiesigen Gewässern als einheimische.

Die invasiven Krebse verfügen über Eigenschaften, die ihnen gegenüber den heimischen Arten erhebliche Vorteile verschaffen: Nicht nur sind sie fruchtbarer und aggressiver, sondern auch toleranter gegenüber wärmerem und weniger sauberem Wasser. Fatal für die einheimischen Krebse ist jedoch etwas anderes: die sogenannte Krebspest.

Tödliche Krankheit aus Amerika

Bei der Krebspest handelt es sich um eine Pilzerkrankung, welche für die heimischen Arten tödlich ist. Träger dieser Erkrankung sind amerikanische Krebsarten, die jedoch selbst grösstenteils resistent gegen eine Infektion sind. Das verschafft ihnen einen weiteren Vorteil bei der Verdrängung der heimischen Arten. Für den Menschen ist die Krebspest ungefährlich.

Einer der Träger der Krebspest ist der Kamberkrebs, ein aus Nordamerika stammender Flusskrebs, der in West- und Mitteleuropa bereits die häufigste Krebsart ist. Er kommt mittlerweile in allen grösseren Schwyzer Seen vor, ausser im Wägitalersee. Damit ist klar, dass die heimischen Arten in fast allen Seen im Kanton bedroht sind und sich dort nicht mehr optimal ausbreiten können.

Vorhandenes Wissen ist lückenhaft

Das Wissen über die Krebspopulationen im Kanton Schwyz weist Lücken auf und bildet die aktuelle Situation nur unbefriedigend ab. Doch eben dieses Wissen ist Voraussetzung für einen effektiven Schutz der heimischen Krebsarten – getreu dem Motto «Man kann nur schützen, was man kennt». Deshalb erstellt der Kanton Schwyz nun ein sogenanntes Krebsinventar. Dieses soll aufzeigen, in welchen Schwyzer Gewässern welche Arten vorkommen und wo die heimischen Krebse bedroht sind. Auch soll darin erfasst werden, wo der für die heimischen Krebse geeignete Lebensraum bedroht, zerstückelt oder verloren gegangen ist.

Nur mit dem im Krebsinventar künftig versammelten Wissen wird ein gezielter Schutz der Lebensräume der bedrängten und bedrohten einheimischen Krebsarten sowie eine gezielte Förderung ermöglicht. Diese Daten helfen aber auch dabei, die weitere Ausbreitung invasiver Arten effektiv zu mindern. Nur so besteht eine Hoffnung auf ein Überleben heimischer Krebse.

Bevölkerung kann mithelfen

Beim Aufbau des Krebsinventars kann die gesamte Bevölkerung mitwirken. Das Amt für Gewässer freut sich über Meldungen zum Krebsvorkommen und geht entsprechenden Hinweisen nach. Wer möchte, wird anschliessend vom Amt über den gemachten Befund informiert. Hinweise zu Krebsen in Schwyzer Gewässern können unter Telefon 041 819 18 48 oder per E-Mail an fischerei@sz.ch gemacht werden.

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