Navigieren im Kanton Schwyz

Wildheuerkurs am Brunniberg

(ANJF/i) Am vergangenen Samstag hat im Kanton Schwyz erstmals ein Wildheuerkurs stattgefunden. An atemberaubender Lage wurde mit der Sense gemäht, gerecht und dabei kräftig geschwitzt. Das Wildheuen an steilen Bergflanken ist eine anstrengende Handarbeit und erfordert neben Muskelkraft auch handwerkliches Geschick.

Zusammen mit der Interessen-Gemeinschaft NatuRigi und Wildheu Uri haben die Kantone Uri und Luzern ein Projekt ins Leben gerufen, das sich den Erhalt des Wildheuens in abgelegenen Regionen zum Ziel gesetzt hat. Nun beteiligt sich auch der Kanton Schwyz am Projekt. Im Wildheuerkurs am Brunniberg konnten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen Einblicke in das traditionsreiche Handwerk gewinnen und erste Praxiserfahrungen sammeln. Auf dem Programm standen nicht nur die Mahd mit der Sense und das zusammenrechen des wohlduftenden Heus, sondern auch das Dengeln und Wetzen der Sense. Denn eine „schnittige“ Sense ist beim Wildheuen entscheidend. Mit dem angeeigneten Praxiswissen können die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer die Wildheubauern künftig tatkräftig unterstützen. Im Rahmen des Projekts werden auch Einsatzorte für freiwillige Helfer vermittelt.

Gute Gründe fürs Wildheuen
Das Mähen von Wiesen im Sömmerungsgebiet hat eine lange Tradition. Nirgendwo im Alpenraum konnte sich diese Nutzungsform so gut halten wie in der Schweiz. Dennoch wird sie zunehmend seltener praktiziert, denn an steilen Bergflanken und in unwegsamem Gelände erfordert das Wildheuen trotz moderner Hilfsmittel viel Handarbeit. Gründe für den Erhalt des kulturhistorischen Erbes gibt es jedoch viele. Das Wildheuen liefert nämlich nicht nur wertvolles Ergänzungsfutter für den Winter. Durch die regelmässige, jahrzehntelange Nutzung sind vielerorts artenreiche Bergwiesen entstanden, die auch vielen Tierarten geeigneten Lebensraum bieten.

Eine Trockenwiese von nationaler Bedeutung
Viele Wildheuflächen sind aufgrund ihrer grossen ökologischen Bedeutung ins Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung aufgenommen worden. Dazu gehört auch die Trockenwiese am Brunniberg. Dort wachsen nicht nur der Türkenbund und eine vielfältige Auswahl einheimischer Orchideenarten. Wo die artenreichen Bergwiesen stärker mit Bäumen und Sträuchern durchsetzt sind und allmählich in Wald übergehen, findet man auch den seltenen und stark gefährdeten Gelbringfalter. Nur durch eine regelmässige Mahd alle 1-2 Jahre kann hier der wertvolle Lebensraum erhalten und der Wald daran gehindert werden, die offenen Flächen zurückzuerobern.

Umweltdepartement


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