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Weinlese 2017 im Kanton Schwyz

Die Schwyzer Winzerinnen und Winzer schauen lieber nach vorne als zurück

(AFL/i) Das Rebjahr 2017 war im Kanton Schwyz stark geprägt vom Spätfrost im April, einem warmen Sommer und bis zu drei Hagelschlägen im Herbst. Wer sich einen der raren Tropfen sichern möchte, muss sich frühzeitig darum bemühen.

Mit insgesamt 101 346 kg Trauben konnten 2017 im Kanton Schwyz 55 % weniger Trauben geerntet werden als im 10-jährigen Mittel. Der durchschnittliche Zuckergehalt beim Blauburgunder lag bei 84.2 Oechslegrad, derjenige von Riesling-Sylvaner bei 74.2 Oechslegrad.

Die Reben trieben 2017 bereits Anfang April aus, weshalb das Risiko eines Frostschadens zunahm. Denn alle grünen Pflanzenteile sind nicht gegen Frost geschützt. Als in den beiden Nächten vom 19. auf den 20. und vom 20. Auf den 21. April das Thermometer unter null fiel, waren die Reben bereits im 3-Blatt-Stadium. Ein Grossteil der Schosse erfror. Nebst den tiefen Temperaturen mischte auch die Bise mit. In den meisten Lagen förderte sie den Frostschaden zusätzlich, in dem sie die schneenassen Pflanzen durch die Verdunstungskälte noch weiter abkühlte. In einzelnen Lagen half die Bise, die kalte Luft abzutransportieren und so die Reben etwas zu schützen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen kann die Rebe nach einem Frostereignis wieder neu austreiben. So kam es, dass dieses Jahr mehrere Generationen von Trieben und Trauben in den Rebbergen zu finden waren. Da der Wiederaustrieb erst Mitte Mai stattfand, wurde mit einer sehr späten Weinlese gerechnet. Doch der warme Sommer trieb das Wachstum voran und führte zu einer wahren Aufholjagd.

Der Farbumschlag der ersten Generation begann Anfang August. Übers Ganze gesehen waren die Trau-ben in ihrer Entwicklung etwa eine Woche weniger weit als über den Durchschnitt der vergangenen Jah-re. Leider war Petrus den Winzerinnen und Winzern auch im August nicht wohlgesinnt. Zwar hatte es in einigen Gemeinden schon im Sommer gehagelt, doch der stärkste Hagelschlag ereignete sich am 18. August. Kaum eine Rebgemeinde des Kantons Schwyz wurde vom Hagel verschont. Glücklicherweise traf es nicht alle Reblagen im gleichen Ausmass.

Diejenigen Trauben, welche bis dahin das Jahr gut überstanden hatten, wurden nun schleunigst in Sicherheit gebracht. Denn die Hagelverletzungen der Beeren hätten Pilzkrankheiten eine willkommene Eintrittspforte geboten und Wespen angezogen. Der darauf folgende Weinlesebeginn am 24. August war so früh wie noch nie. Mit knappen zwei Monaten dauerte der Wimmet aber auch ungewöhnlich lange. So hatten auch die späteren Traubengenerationen genügend Zeit, um fertig auszureifen. Deshalb werden sich auch im raren Jahrgang 2017 gewiss einige edle Tropfen finden, welche man sich aber rechtzeitig sichern muss.

Amt für Landwirtschaft
Abteilung Beratung und Weiterbildung

Dokumentation: Weinleseresultate 2017


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