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Werkbeiträge Kanton Schwyz 2019

(Kuko) Die Kulturkommission des Kantons Schwyz zeichnet vier Kunstschaffende sowie eine Musikformation mit einem Werkbeitrag aus. Ihnen wird damit ermöglicht, sich während einer gewissen Zeit ihrem Schaffen zu widmen und ihre künstlerischen Kompetenzen vertiefen zu können.

Zum vierten Mal hat die kantonale Kulturkommission dieses Jahr Werkbeiträge in den vier Sparten «Bildende Kunst», «Musik», «Kurz- und Animationsfilm» sowie «Tanz und Theater» ausgeschrieben. Ziel der Vergabe von Werkbeiträgen ist die unmittelbare und personenbezogene Förderung. Mit den Beiträgen wird es Kulturschaffenden erleichtert, sich während einer gewissen Zeit ihrem Schaffen zu widmen. Sie sollen sich auf eine experimentelle, innovative, künstlerische Idee einlassen oder ihre künstlerischen Kompetenzen gezielt vertiefen und entwickeln können. Ausgezeichnet werden in der Sparte Bildende Kunst Bruno Steiner (Basel/Schwyz, Fr. 15 000.--), in der Sparte Musik das Artra-Trio (Rothenthurm, Fr. 18 000.--), in der Sparte Kurz- und Animationsfilm Mirjam Landolt (Küssnacht, Fr. 14 000.--) und Silvio Ketterer (Arth, Fr. 12 000.--) sowie in der Sparte Theater und Tanz Bettina Zumstein (Luzern/Schwyz, Fr. 8 000.--).

Grundlage des Entscheids bildeten Beurteilungen der unabhängigen Fachjurys, die von der Kulturkom-mission für jede Sparte eingesetzt wurden. Wichtige Beurteilungskriterien waren die Qualität und Kontinuität des bisherigen künstlerischen Schaffens, das Entwicklungspotenzial einer Person in ihrer künstlerischen Tätigkeit, die überzeugende Beschreibung des Vorhabens respektive der Projektabsichten sowie der innovative und eigenständige Charakter des Vorhabens respektive des Projekts. Die Kulturkommission ist überzeugt, dass Werkbeiträge ein sehr wertvolles Förderinstrument darstellen, mit dem Kulturschaffende effizient unterstützt werden. Die Werkbeiträge werden im Rahmen einer Feier übergeben.

Die Preisträger der kantonalen Werkbeiträge 2019

Bruno Steiner, Basel/Schwyz, Fr. 15 000.--
In den letzten Jahren ist das Interesse zeitgenössischer Kunstschaffender an Politik und Geschichte erheblich gewachsen. Dabei hat sich der Werkbegriff verändert und erweitert: Aktionen, Diskussionen, social-media-Kampagnen u.ä. gehören zum selbstverständlichen Repertoire. Eine besondere Spielart politisch engagierter Kunst ist die sogenannte Institutionskritik, die sich im weitesten Sinn mit den Mechanismen des Kunst- und Kulturbetriebs beschäftigt. Bruno Steiner (*1970), dem als Künstler grundsätzlich eine forschend-reflektierende Haltung eigen ist, hat sich immer wieder mit seinem Heimatkanton auseinandergesetzt. Mit dem Projekt «Kulturfragen» führt er diese Auseinandersetzung auf eine neue, diskursive Art fort: Schwyzer und auswärtigen Experten kreisen relevante Fragen gegenwärtiger und vergangener Kulturpolitik ein. Die radikale inhaltliche und formale Zuspitzung vermochte zu überzeugen.

Artra-Trio, Rothenthurm, Fr. 18 000.--
Laurent Girard (*1985), Jacqueline Wachter (*1986) und Mathias Meyer (*1988), die Mitglieder des Artra Trios, können bereits einen beachtlichen Leistungsausweis vorzeigen. Sie haben sich sowohl individuell als auch als Trio landesweit (Fernsehen) als hervorragende Musiker/Musikerin bewiesen. Mit dem geplanten Projekt «Moonshot» betritt das Artra Trio für sich Neuland: «Ein musikalisch-theatralisches Bühnenspektakel», also ein spartenübergreifendes Vorhaben, soll realisiert werden. Der Beizug von Regisseur Oscar Sales Bingisser erhöht die Erfolgschancen dieses risikobehafteten, aber innovativen Unternehmens.

Mirjam Landolt, Küssnacht, Fr. 14 000.--
Die Filmemacherin Mirjam Landolt (*1983) möchte eine verwilderte Pferdeherde begleiten, die jeden Frühling im Monte-Generoso-Gebiet für einige Monate frei leben kann und den Winter in einem Auslaufstall verbringt. Die filmische Beobachtung und Begleitung der Pferdeherde über mehrere Jahreszeiten verspricht eine sensible und spannende Auseinandersetzung mit der Frage, was Freiheit genau bedeutet oder bedeuten kann. Der Werkbeitrag soll Mirjam Landolt ermöglichen, für das Projekt weitere Recherchen vorzunehmen und sich dem Thema mit der Filmkamera anzunähern.

Silvio Ketterer, Arth, Fr. 12 000.--
Silvio Ketterer (* 1982), ausgebildeter Grafiker, hat als Autodidakt im Filmschaffen Fuss gefasst. Seine bisherigen Projekte überzeugten durch professionelle und saubere Umsetzungen sowie kreative Ideen. Der Filmemacher zeigt ein ausgeprägtes Gespür für interessante Menschen und
deren Geschichten. Sein Dokumentarfilm «Geislemacher» wurde 2017 mit dem Innerschweizer Filmpreis ausgezeichnet. Silvio Ketterer möchte sich im Filmbereich weiterbilden und ein neues Filmprojekt ausarbeiten. Die Jury befindet dieses Vorhaben als sehr unterstützenswert und möchte Silvio Ketterer mit dem Werkbeitrag 2019 dazu ermutigen, weiterhin eigene Filme umzusetzen.

Bettina Zumstein, Luzern/Schwyz, Fr. 12 000.--
Bettina Zumstein (*1985) ist im Kanton Schwyz aufgewachsen und bildete sich nach der Maturität am Kollegium zur Bühnentänzerin im In- und Ausland aus. Als Tänzerin und Choreografin ist sie für unterschiedliche Tanzprojekte seit mehreren Jahren aktiv und engagiert. Die Jury erkennt in der Bewegungsqualität und Bewegungssprache der Künstlerin auf Grund der vorliegenden Tanzprojekte ein grosses Potenzial. Zudem erachtet man die Präsenz und das Engagement von Bettina Zumstein, unter anderem als Organisatorin des künstlerischen Programmes im Rahmen des «Tanzfest Luzern», als bereichernd und wichtig für die regionale und schweizerische Tanzszene. Der Werkbeitrag 2019 soll die inhaltliche Auseinandersetzung auch in Zusammenarbeit mit ihrer neuen Company im Rahmen der Projektskizze «endus longus» unterstützen und neue Wege für die weitere choreografische Arbeit im Bereich des urbanen und zeitgenössischen Tanzes öffnen.

Bisher haben im Kanton Schwyz Werkbeiträge erhalten:

  • 2018: Martina Kalchofner, Janine Schranz, Barbara Gwerder, Rachel Bächtold, Thomas Horat,
             Regula Truttmann/Edith Schelbert, Nelly Bütikofer, Oscar Sales Bingisser/Roger Bürgler
  • 2017: Ida Dober, Martina Mächler, Gregory Hary, Nadja Räss, Dani Häusler, Stefan Kälin,
             Sara Stäuble, Annette Windlin
  • 2016: Maya Prachoinig, Tom Heinzer und Nathanael Schindler, Cyrill Greter,
             Roger Bürgler, Mirjam Landolt, Sheila Runa Lindauer
  • 2015: Theatergruppe Fremde Vögel
  • 2014: Markus Flückiger, Sheila Runa Lindauer, Andrea Ulrich
  • 2013: Brigitte Friedlos, Mischa Camenzind, Andreas Gefe und Al Meier
  • 2012: Martina Clavadetscher, Claudine Rodrigues CostaUlrich, Livia Huber, Heidi Züger
  • 2011: Roland Bucher und Dave Feusi
  • 2010: Andrea Suter, Claudette Ebnoether und Damian Jurt
  • 2009: Diana Seeholzer und Anton Bruhin

Kulturkommission


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