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Asiatische Buschmücke breitet sich in Schwyz aus

(AfU/i) Die Kantone Uri, Schwyz und Glarus haben diesen Sommer ein aufeinander abgestimmtes Monitoring von invasiven Mücken, mit besonderem Fokus auf die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) und die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Asiatische Buschmücke in allen drei Kantonen verbreitet vorkommt. Die Ausbreitung der beiden Mückenarten lässt sich eindämmen, indem mit Wasser gefüllte Gefässe vermieden oder wöchentlich geleert werden.

Die Asiatische Buschmücke breitet sich in Europa stark aus. 2007 wurden Larven dieser exotischen Mückenart erstmals in der Schweiz im Kanton Aargau nachgewiesen. Seither hat sie sich über weite Teile der Schweiz ausgebreitet.

Gesundheitsrisiko durch die Asiatische Tiger- und Buschmücken

Die Buschmücke besiedelt vor allem bewaldete Lebensräume und dringt lediglich in Siedlungsräume vor, um dort Brutstätten aufzusuchen. Die Tigermücke besiedelt hingegen vorzugsweise den Siedlungsraum, wo sonst Stechmücken kaum erwartet werden. Diese invasiven Mückenarten sind besonders lästig, weil sie tagsüber stechen und ihre Stiche schmerzhafter sind als die der einheimischen Stechmücken. Dazu kommt, dass die Asiatische Tigermücke potentieller Überträger mehrerer tropischen Fieberkrankheiten ist, eine lokale Krankheitsübertragung wurde in der Schweiz aber bisher noch nicht beobachtet.

Ausbreitung der Tiger- und der Buschmücke

Die Buschmücke verbreitet sich seit ihrem ersten Nachweis rasant aus, dies ist auf deren aktive Verbreitung und deren Anpassungsfähigkeit an kältere Temperaturen zurückzuführen. Die Tigermücke verbreitet sich hingegen passiv durch den Verkehr aus. Sie wurde anfangs der 90er Jahre durch den Handel von gebrauchten Autoreifen, welche sie als Brutstätte benutzt, nach Europa eingeschleppt, da deren Eier über mehrere Monate trockenresistent sind. In die Schweiz wurde sie durch den Menschen- und Güterverkehr eingeschleppt und verbreitet sich auf diese Weise stetig Richtung Norden aus.

Gemeinsames Monitoring von Uri, Schwyz und Glarus

Um festzustellen, wo die Asiatischen Busch- und Tigermücken überall vorkommen, haben die drei Kantone Uri, Schwyz und Glarus im Sommerhalbjahr 2019 ein aufeinander abgestimmtes und die Richtlinien des Schweizerischen Mückennetzwerkes befolgendes Monitoring durchgeführt. Sowohl die Asiatische Buschmücke als auch die Asiatische Tigermücke werden von kleinen mit Wasser gefüllten Gefässen angelockt. Dort kleben sie ihre Eier oberhalb des Wasserspiegels an einen Untergrund. Die an verschiedenen Orten aufgestellten Mückenfallen simulieren eine ideale Brutstätte. In den drei Kantonen wurden insgesamt 66 Fallen an 26 verschiedenen Standorten (GL: 18 Fallen an 7 Standorten, UR: 18 Fallen an 8 Standorten, SZ: 30 Fallen an 11 verschiedenen Standorten) aufgestellt. Die gesammelten Proben wurden im Labor für angewandte Mikrobiologie der SUPSI (Fachhochschule der italienischen Schweiz) analysiert. Mit Ausnahme der Fallen bei der Autobahnausfahrt Lachen konnte die Buschmücke an allen anderen Standorten nachgewiesen werden.

Monitoring wird weitergeführt

Im Kanton Schwyz wurde das Monitoring erstmals durchgeführt. Um eine bessere Datengrundlage zu erhalten, wird das Monitoring 2020 weitergeführt. Der Schlussbericht des Monitorings 2019 ist auf der Homepage des Amts für Umweltschutz Schwyz aufgeschaltet: www.sz.ch/afu.

Wie lässt sich die weitere Ausbreitung verhindern?

Damit sich die Mücken nicht weiter ausbreiten können, sind mit Wasser gefüllte, kleine bis mittelgrosse Gefässe im Freien, welche länger als eine Woche stehen bleiben und nicht abgedeckt werden, zwingend zu vermeiden:

  • Keine mit Wasser gefüllten Gefässe draussen stehen lassen (Untersetzer von Blumentöpfen, Eimer, Spritzkannen, Vasen, Kinderspielzeug, alte Autoreifen usw.)
  • Untersetzer, Kinderplanschbecken, Vogelbäder usw. mindestens einmal pro Woche austrocknen lassen (da die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen Mücke etwa eine bis drei Wochen dauert)
  • Regenwassertonnen mit Deckel dicht verschliessen und nur bei Regen öffnen
  • Dachrinnen auf Verstopfungen kontrollieren

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen über das Busch- und Tigermücken-Monitoring sind unter www.sz.ch/afu verfügbar.

 

UMWELTDEPARTEMENT


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