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Volkswirtschaftsdirektor traf sich mit Spitzen der Wirtschaftsverbände

Zügige und pragmatische Umsetzung der getroffenen Massnahmen

(VD/i) Am Dienstagabend trafen sich auf Einladung von Regierungsrat Andreas Barraud, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements, die Exponenten der grossen Schwyzer Wirtschaftsverbände zu einem runden Tisch. Gemeinsam wurde eine Lagebeurteilung vorgenommen und die verschiedenen von Bund, Kanton und Banken bis dato beschlossenen Massnahmen erörtert. Priorität hat nun deren zügige und pragmatische Umsetzung sowie das Ausschaffen ergänzender Massnahmen.

Am Treffen teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter des H+I – Der Schwyzer Wirtschaftsverband, des Kantonal-Schwyzerischen Gewerbeverbands, des Baumeisterverbands, Schwyz Tourismus und GastroSchwyz. Die Anwesenden waren sich einig, dass – nachdem durch den Regierungsrat am 20. März 2020 ein umfangreiches Unterstützungspaket zugunsten der Schwyzer Wirtschaft geschnürt worden ist – eine zügige, pragmatische und unbürokratische Umsetzung der verschiedenen Massnahmen im Vordergrund steht. Regierungsrat Andreas Barraud betonte, dass es das Ziel der auf verschiedene Zielgruppen ausgerichteten Massnahmen sei, die Beschäftigung zu erhalten, die Löhne zu sichern und Selbständige aufzufangen. Er versicherte den Verbandsvertretern, dass die meisten Massnahmen auf bestehenden und bewährten Gefässen und Prozessen aufbauen. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass die Massnahmen möglichst rasch, wirkungsvoll, aber auch gerecht umgesetzt werden können.

Appell an die Unternehmen
Magnus Sigrist, Chef des Kantonalen Führungsstabs (KFS), erläuterte den Anwesenden die aktuelle Lage zur Corona-Situation und zeigte die Führungsstruktur des KFS auf. Er appellierte an die Wirtschaftsvertreter und Verbände, sich dafür einzusetzen, dass die Unternehmen die Weisungen und Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vollumfänglich einhalten und strikte befolgen. Nur auf diese Weise werde es möglich sein, die wirtschaftlich einschneidenden Massnahmen möglichst kurz zu halten. Übergeordnet gehe es unverändert darum, eine Überlastung im öffentlichen Gesundheitswesen zu verhindern.

Konzentration der Kräfte im Amt für Arbeit
Dank kurzfristigen Reorganisationen innerhalb des Volkswirtschaftsdepartements und insbesondere des Amts für Arbeit werden derzeit alle verfügbaren Kräfte auf die Abwicklung der Kurzarbeitsentschädigung gelegt. Hubert Helbling, Vorsteher des Amts für Arbeit, informierte, dass bis dato über 2100 Anträge für Kurzarbeitsentschädigung eingegangen sind. Ziel ist es, dass die gesuchstellenden KMU die Bewilligung und die anschliessende Abrechnung möglichst rasch verfügt erhalten. Die kantonalen Arbeitsmarktbehörden sind derzeit auch in engem Austausch mit dem Seco, um die Abwicklung der Kurzarbeit weiter zu vereinfachen.

Proaktive Geschäftsbanken
Mathias Ulrich, stellvertretender Vorsteher des Amts für Wirtschaft, berichtete über die laufenden Gespräche und Verhandlungen mit den Schwyzer Geschäftsbanken. Viele Geschäftsbanken haben bereits Kontakt mit ihren Kunden aufgenommen. Als Sofortmassnahmen zur Verbesserung der Liquidität greifen derzeit Stundungen von Zinszahlungen, das Bezahlen von Rechnungen mit Überzugslimiten sowie Sofortkredite für Härtefälle. Bezüglich der Kreditausfallgarantie von Bund und Kanton bereiten sich die Geschäftsbanken vor und warten gleichzeitig die Konditionen und Vorgaben des Bundesrates ab. Die entsprechende Kommunikation wird am Donnerstag erwartet.

Wirtschaftsverbände unterstützen ihre Mitglieder
Die Wirtschaftsverbände wiederum sehen ihre Aufgabe primär darin, ihre Mitglieder über die verschiedenen Unterstützungsinstrumente in Kenntnis zu setzen, Beratungen anzubieten und allenfalls branchenspezifische Lösungen zu erarbeiten. Den Mitgliedern wird empfohlen, ihre Zahlungsfristen im Einzelfall anzupassen, bei Verpflichtungen Kulanz walten zu lassen und vor allem regional einzukaufen.

Offene Diskussion und konstruktive Vorschläge
In der anschliessenden Diskussion attestierten die Verbandsvertreter der öffentlichen Hand, dass diese zeitnah ein umfangreiches Massnahmenpaket vorgelegt hat und die Umsetzung auf Kurs ist. Positiv wird zur Kenntnis genommen, dass die verschiedenen Instrumente sämtliche direktbetroffenen Branchen sowie neu alle Anstellungsverhältnisse (inkl. befristete Arbeitsverhältnisse, Temporärangestellte, Selbständigerwerbende) abdeckt. Die offen geführte Diskussion hat aber auch aufgezeigt, dass in verschiedenen Bereichen – wie langfristige Sicherstellung der Liquidität, Verschuldung, Sicherung der Überlebensfähigkeit usw. – weiterer Handlungsbedarf besteht. Zahlreiche konstruktive Vorschläge wurden hierzu eingebracht, welche nun in die weitere Massnahmenplanung aufgenommen werden.

Regierungsrat Barraud bedankte sich für den offenen Austausch und die eingebrachten Vorschläge. Abschliessend rief er nochmals, das nötige Vertrauen in die Zusammenarbeit zwischen den Wirtschaftsverbänden, dem Kanton, den Geschäftsbanken und dem Bund aufzubringen. Er stelle fest, dass auf allen Ebenen mit Hochdruck gearbeitet werde, um die wirtschaftlichen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus in Grenzen zu halten.

Volkswirtschaftsdepartement


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