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Asiatische Buschmücke hat sich vermutlich im Kanton Schwyz etabliert

Monitoring zu invasiven Mücken

(AfG/i) Die Temperaturen haben sich gelegt und die Stechmückensaison ist definitiv vorbei. Trotzdem schaut der Kanton Schwyz nochmals auf das Monitoring zu invasiven Mücken zurück, welches bis im Herbst 2020 durchgeführt wurde. Dabei lag der Fokus auf der Asiatischen Buschmücke (Aedes japonicus) und der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus). Es hat sich gezeigt, dass sich die Buschmücke im Kanton Schwyz an vereinzelten Standorten etabliert hat. Mit einer flächendeckenden Etablierung über den ganzen Kanton muss gerechnet werden. Die Tigermücke konnte nicht nachgewiesen werden. Die Ausbreitung der beiden Mückenarten lässt sich eindämmen, indem mit Wasser gefüllte Gefässe vermieden oder wöchentlich geleert werden.

Vor 13 Jahren wurden Larven der Buschmücke zum ersten Mal in der Schweiz nachgewiesen. Die Buschmücke breitet sich in Europa stark aus. Die beiden invasiven Mückenarten sind besonders lästig, weil sie tagsüber stechen und ihre Stiche schmerzhafter sind als die der einheimischen Stechmücken. Dazu kommt, dass die Tigermücke potentieller Überträger mehrerer tropischer Fieberkrankheiten ist, eine lokale Krankheitsübertragung wurde in der Schweiz bisher noch nicht beobachtet.

Ausbreitung der Buschmücke und der Tigermücke
Stehende Gewässer sind für Busch- und Tigermücken die ideale Brutstätte. Sie legen ihre Eier häufig in kleine Wasseransammlungen, in Astlöcher und Baumhöhlen oder auch in künstliche Wasserbehälter wie Blumenvasen, Giesskannen, Untersätze von Blumentöpfen, Regenwassertonnen, Kinderbadebecken, Vogelbäder oder Autoreifen. Die Eier sind so klein, dass sie von Auge nur schwer zu erkennen sind. Ausserdem sind die Eier der Buschmücke extrem resistent und die Mücken können sich auch an kältere Temperaturen anpassen. Die beiden asiatischen Mückenarten wurden über den Verkehr nach Europa eingeschleppt und gelangten auf diesem Weg auch in die Schweiz.

Monitoring Kanton Schwyz
Der Kanton Schwyz führte zum zweiten Mal in Folge ein Busch- und Tigermücken-Monitoring durch. Im ersten Monitoring 2019 konnte die Buschmücke festgestellt werden. Daher waren die Ziele des Monitorings 2020 der Entwicklung der Buschmücke und dem Vorkommnis der Tigermücke nachzugehen. Sowohl die Buschmücke als auch die Tigermücke werden von kleinen mit Wasser gefüllten Gefässen angelockt. Dort kleben sie ihre Eier oberhalb des Wasserspiegels an eine Fläche. Die an verschiedenen Orten aufgestellten Mückenfallen simulieren eine ideale Brutstätte. Im Kanton Schwyz wurden insgesamt 44 Fallen an 18 verschiedenen Standorten aufgestellt. Die gesammelten Proben wurden im Labor für angewandte Mikrobiologie der SUPSI (Fachhochschule der italienischen Schweiz) analysiert. Die Buschmücke konnte an allen Standorten nachgewiesen werden. Durch das Vorkommen der Buschmücke in zweijähriger Folge an vereinzelten Standorten, kann dort von einer Etablierung der Buschmücke gesprochen werden. Eine Tendenz der Etablierung über den ganzen Kanton ist klar ersichtlich. Die Tigermücke konnte mittels des Monitorings 2020 im Kanton Schwyz erneut nicht nachgewiesen werden.

Monitoring wird weitergeführt
Mit dem zweiten Monitoring erfolgte eine grössere und genauere Datenerhebung. Um diese Daten weiter zu bestätigen, wird 2021 ein weiteres Monitoring durchgeführt. Der Schlussbericht des Monitorings 2020 ist auf der Homepage des Amts für Gewässer Schwyz aufgeschaltet: www.sz.ch/afg.

Wie lässt sich die weitere Ausbreitung verhindern?
Damit sich die Mücken nicht weiter ausbreiten können, sind mit Wasser gefüllte, kleine bis mittelgrosse Gefässe im Freien, welche länger als eine Woche stehen bleiben und nicht abgedeckt werden, zwingend zu vermeiden:

  • Keine mit Wasser gefüllten Gefässe draussen stehen lassen (Untersetzer von Blumentöpfen, Eimer, Spritzkannen, Vasen, Kinderspielzeug, alte Autoreifen usw.).
  • Untersetzer, Kinderplanschbecken, Vogelbäder usw. mindestens einmal pro Woche austrocknen lassen (da die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen Mücke etwa eine bis drei Wochen dauert).
  • Regenwassertonnen mit Deckel dicht verschliessen und nur bei Regen öffnen.
  • Dachrinnen auf Verstopfungen kontrollieren.

Weiterführende Informationen
Allgemeine Informationen über das Busch- und Tigermücken-Monitoring sind unter www.sz.ch/afg verfügbar.

Auskunft: Sandro Betschart, Amt für Gewässer, Telefon 041 819 20 84 (erreichbar: 13.30 – 15.00 Uhr)

 

 

Asiatische Tigermücke (links) Asiatische Buschmücke (Mitte) und gemeine Hausmücke (rechts). Quelle: AWEL Zürich.


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