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Atelierstipendien für Zentralschweizer Kulturschaffende in Berlin

Vergabe der Atelieraufenthalte für das Jahr 2022

(AfK/i) Drei Kulturschaffende aus den Kantonen Luzern, Obwalden und Schwyz werden 2022 für je vier Monate in der Atelierwohnung der Zentralschweizer Kantone in Berlin leben und arbeiten.

Seit Juli 2003 bieten die Zentralschweizer Kantone (inkl. Glarus, jedoch ohne Zug, das ein eigenes Atelier in Berlin betreibt) ihren Kunstschaffenden diverser Sparten (Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Fotografie, Film) die Möglichkeit eines viermonatigen Aufenthalts in Berlin an. Das Stipendium beinhaltet die unentgeltliche Benützung der Wohnung sowie einen monatlichen Lebenskostenzuschuss. Das neue Zentralschweizer Künstleratelier befindet sich in einem eigens für Ateliers zur Verfügung stehenden Haus in Berlin-Wedding. Neben dem Kanton Zürich sind ebenfalls die Kantone Basel-Stadt, Freiburg, Genf und Wallis eingemietet. Damit ist ein reger Austausch unter den Kunstschaffenden gewährleistet.

Folgende Kulturschaffende sind von den jeweiligen Kulturkommissionen ausgewählt worden:

Elio Amberg, Musiker, Kanton Luzern
Februar bis Mai 2022

Schon früh erhielt Elio Amberg (*1990) Schlagzeugunterricht und begann im Alter von zwölf Jahren Saxophon zu spielen. Während der musikalischen Ausbildung an der HSLU erlernte er weitere Instrumente und schloss 2016 mit dem Master of Arts in Music Performance ab. Mit «Sc’ööf» und dem «Elio Amberg Quartet» konnte sich Amberg bis weit über die Kantonsgrenze hinaus einen Namen machen. An Vielseitigkeit fehlt es ihm definitiv nicht. Er arbeitet an einem Soloalbum, ist Teil des Kollektivs «Club Dänemark», steht in verschiedenen Duos mit Silvan Schmid oder Julian Sartorius auf der Bühne und musiziert in Formationen wie den Trios «Meier-Hanes-Amberg», «Erbt Mäder am Berg?» und «We are old?!».

Elio Amberg will seinen Wirkungskreis vergrössern und sucht neue musikalische Impulse. Daher ist es für ihn an der Zeit, «Berliner Luft» zu schnuppern und in die spannende experimentelle Musikszene der Grossstadt einzutauchen. Losgelöst vom Probenalltag möchte er sich dem musikalischen Experimentieren widmen, die eigene Sprache und den künstlerischen Ausdruck weiterentwickeln und an Kompositionen arbeiten. Auch beabsichtigt er in Berlin neue Kontakte mit Musikerinnen und Musikern sowie Veranstaltern zu knüpfen.

Joël Kuster, Gitarrist und Musikveranstalter, Kanton Obwalden
Aufgewachsen in Giswil, entschied sich Joël Kuster (*1984) nach der Matura für eine musikalische Ausbildung an der Jazzschule Luzern. Er genoss Unterricht sowohl bei Roberto Bossard als auch bei Christy Doran und schloss 2010 mit dem Masterdiplom ab. Seither spielte er in zahlreichen Jazz-, Pop-, und Blues-Bands, begleitete unter anderem Polo Hofer, Heidi Happy oder Knackeboul. Pro Jahr absolviert er rund 100 Liveauftritte in Europa und den USA. Zurzeit ist er Gitarrist in elf verschiedenen Formationen, darunter das grenzenlose «Aruba Trio», die Brass-Funk-Band «Spinning Wheel», die Jazz-Pop-Combo «Swiss Made Pocket Orchestra», das «Pirmin Huber Ländlerorchester» oder das Improvisationstheater «Improkrimi». Zudem tritt er als Sideman bei der «Lucerne Concert Band», im «Le Théâtre» sowie etlichen Jazz-Ad-Hoc Formationen auf. Seit 2010 programmiert er die Obwaldner Konzertreihe «Jazz in Sarnen». Seinen Aufenthalt in Berlin will der 36-jährige, heute in Luzern wohnhafte Kuster nutzen, um sein Netzwerk zu erweitern, Unterricht bei Gitarrenmeistern zu nehmen und möglichst viele Konzerte zu erleben.

Philippe Schuler, Schauspieler, Kanton Schwyz
Oktober 2022 bis Januar 2023

Philippe Schuler (*1974), aufgewachsen in Schwyz und heute wohnhaft in Bern, machte sich früh einen Namen als engagierter 0rganisator von kulturellen Veranstaltungen sowie als Gitarrist und Songschreiber in verschiedenen Bands. Mit 30 Jahren entdeckte er die Leidenschaft fürs Schauspiel, die ihn u.a. an die lnternationale Theaterschule Lassaad nach Brüssel führte. Er spielte seither in zahlreichen Theaterstücken und Filmen mit. Auf der Bühne war er z.B. im Duo Roli&Sepp, im Gedächtnispalast von Annette Windlin und in der Reality-Sitcom Müllers von Sophie Stierle zu sehen sowie im Film unter anderem in der Serie «Der Bestatter» und «Helvetica». Vor zwei Jahren begann er auch mit ersten Drehbuchprojekten.

Den Atelieraufenthalt in Berlin möchte Philippe Schuler nutzen, um sein neues Drehbuchprojekt voranzutreiben. Darin befasst er sich mit dem Thema Erbschaft - ein Thema, das in der öffentlichen Wahrnehmung noch zu wenig ausgeleuchtet werde. Die deutsche Hauptstadt mit ihrer bekannten, offenen Gesprächskultur und der Besuch der Drehbuchwerkstatt sollen lmpulse geben. Zudem ermöglicht der längere Aufenthalt in Berlin einen spannenden Austausch mit anderen Kunstschaffenden und durch Castings und Rollen in kleineren Filmen kann er sein Netzwerk vergrössern.

Amt für Kultur

Auskunft:

  • Franz-Xaver Risi, Kulturbeauftragter Kanton Schwyz, 079 636 05 10 (Geschäftsstelle)
  • Stefan Sägesser, Leiter Kulturförderung Kanton Luzern, 041 228 52 05
  • Marius Risi, Leiter Amt für Kultur und Sport Kanton Obwalden, 041 666 64 07

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