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Solothurner Filmtage ehren Karl Saurer

(AfK/i) Der Einsiedler Filmschaffende Karl Saurer wird an den 56. Solothurner Filmtagen geehrt. Im Rahmen einer Hommage gibt es am 24. Januar ab 12 Uhr für drei Tage via Livestream Saurers international gewürdigten Dokumentarfilm «Steinauer Nebraska – Geschichten um Gewinn und Verlust» zu sehen.

Der Einsiedler Filmschaffende Karl Saurer, der am 12. März 2020 überraschend im Klosterdorf verstarb, zählte zu den renommiertesten Drehbuchautoren und Regisseuren der Schweiz. In seinem filmischen Werk bewies er ein feines Gespür für gesellschaftlich bewegende Themen, die er engagiert und doch mit der notwendigen Distanz aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtete. Regierungsrat und Kulturkommission würdigten ihn 2018 für sein herausragendes filmisches Werk mit dem Kulturpreis des Kantons Schwyz.

Jetzt erweisen ihm auch die 56. Solothurner Filmtage eine spezielle Ehrung. Ab dem kommenden Sonntag, 24. Januar 2021, ist während drei Tagen jeweils um 12.00 Uh via Livestream sein international gewürdigter Dokumentarfilm «Steinauer Nebraska – Geschichten um Gewinn und Verlust» zu sehen. Zudem findet am 24. Januar um 17.30 Uhr ein Filmgespräch statt, das ebenfalls über Livestream gesehen werden kann: Über Werk und Wirken Saurers sprechen zwei Weggefährten des Filmschaffenden, Elena Hinshaw-Fischli und Küde Meier.

Der 75-minütige Dokumentarfilm «Steinauer Nebraska» zeigt anhand der Story dreier Brüder, die 1852 von Einsiedeln in die USA auswandern und im Mittleren Westen den nach ihnen benannten Ort gründen, zwei kontrastierende Entwicklungen. Eine erzählt von Armutsmigration, Pioniergeist und Erfolg der Siedler – die andere von der damit einhergehenden Vernichtung und Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner. Die einstige Landnahme der schweizerischen «Wirtschaftsflüchtlinge» bleibt indes nicht ungesühnt: Nachdem die Böden infolge ökonomischen Drucks übernutzt und ausgelaugt sind, werden heute viele der Nachfahren erneut zur Abwanderung gezwungen. Diejenigen, die bleiben, rekultivieren den Boden, von den Indianern als «Mutter Erde» verehrt und nie als Besitz betrachtet, heute wieder mit ursprünglichen Präriegräsern.

Karl Saurer sagte anlässlich der Premiere 1997 zu seinem 150 Jahre umspannenden Film: «In zwei grossen gegenläufigen Spiralbewegungen – der ‹weissen› und der ‹roten› Geschichte – erklingen in immer anderer Modulation zwei Leitmotive: Migration und der Umgang mit dem Boden und dessen Ressourcen. Im Hintergrund gesellt sich ein drittes Motiv hinzu: das der Geschichtsbetrachtung. Geschichte verstehe ich nicht als lineare Entwicklung, sondern als komplexes, mehrstimmiges Gebilde.»

Amt für Kultur

Auskunft: Franz-Xaver Risi, Kulturbeauftragter Kanton Schwyz, Tel. 079 636 05 10 (Geschäftsstelle)


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