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Schwyz um 1800 kennen lernen

Vortrag im Bundesbriefmuseum am Samstag, 14. August 2021

(Bid/i) Im Bundesbriefmuseum findet am nächsten Samstag ein Vortrag als Rahmenprogramm der Ausstellung «Schöne, heile Welt. Ansichten von Schwyz der Kleinmeister David Alois und Franz Schmid» statt. Vorgestellt wird die spannende Zeit um 1800 und der Übergang von adliger zur bürgerlichen Lebensweise.

Veränderung der Lebenswelt
Den Schwyzern, ja überhaupt vielen Europäern widerfuhr um 1800 etwas Ähnliches wie heute: Plötzlich fanden sie sich herausgerissen aus ihren alten Ordnungsmustern. Sie mussten sich neu orientieren in einer Zeit, die alte Sicherheiten aus den Fugen schmiss. Diese Umwälzung ist überdies historisch interessant. Der Adel wurde zunehmend abgelöst vom Bürgertum, die aristokratisch geprägten Regierungsformen verwandelten sich in demokratische, bei den einzelnen Menschen wachten neue Gefühle auf, glückliche und schmerzliche. Die Lebenswelten veränderten sich, und zwar wie heute in zunehmendem Tempo. Gerade darum wohl wurden umgekehrt die alten Zeiten gelobt und besungen. Sie schienen freiheitliche Sicherheit zu geben, Stabilität im Gerassel der prasselnden Schicksalsschläge. Wilhelm Tell und das Rütli, sie wurden, gegenläufig zur reissenden Zeit, zunehmend wichtiger. 

Idylle im schwierigen Alltag
Auch die Bilder der Brüder Schmid wussten um diese neue Zeit. Mögen ihre Bilder noch so idyllisch erscheinen, das Idyll kann auch als Kontrapunkt zur Unbill der Zeit gelesen werden. Einige Konstellationen auf diesen Bildern eröffnen nicht nur neue Blicke auf das Zusammenleben von damals, sie weisen über das gegenständlich Dargestellte hinaus. Der Germanist Daniel Annen versucht in seinem Vortrag zu zeigen, was für Sinngehalte aus diesen Bildern funkeln. Dabei werden auch Seitenblicke auf interessante Texte aus der Literatur helfen, zum Beispiel auf Goethe und Hölderlin.

Der Vortrag findet statt am Samstag, 14. August 2021, um 10.15 Uhr, im Bundesbriefmuseum in Schwyz. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt und die Teilnahme ist nur nach vorgängiger Anmeldung möglich. Anmeldung unter: bundesbriefmuseumNULL@sz.ch oder 041 819 20 64. Die Teilnahme ist frei.

Die Idylle wie auf diesem Bild von David Alois Schmid entsprach nicht immer ganz der Realität.

Bundesbriefmuseum

Auskunft: Valentin Kessler, Leiter Amt für Kultur, valentin.kessler@sz.ch, 041 819 20 06


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