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Belastete Standorte in Seen

Seesedimente aus dem Zürichsee werden auf Schadstoffe untersucht

(AfU/i) Um Gewissheit über die Schadstoffsituation in den Schwyzer Seen zu erhalten, werden im Rahmen eines Pilotprojekts Seesedimente aus dem Zürichsee bei Lachen entnommen und auf Schadstoffe überprüft.

Kataster der belasteten Standorte
Gemäss dem Umweltschutzgesetz (USG) sind die Kantone verpflichtet, einen öffentlich zugänglichen Kataster der belasteten Standorte (KbS) zu erstellen und zu führen. Die Belastungen im Untergrund auf dem Land sind grösstenteils bekannt und im öffentlich zugänglichen KbS eingetragen. Die Belastungen in den Schwyzer Seen sind jedoch nicht bekannt. In diesen wurden Schadstoffe bisher nur vereinzelt und bei gegebenen Hinweisen ermittelt. Diese Wissenslücke wird in den nächsten Jahren nun geschlossen.

Bis in die 1960er-Jahre wurden Siedlungsabwasser und gewerblich genutztes Abwasser unbehandelt in Gewässer eingeleitet. Zudem wurden an diversen Stellen im Rahmen von Seeaufschüttungen Abfälle in den Seeuferbereichen abgelagert. Auf diese Weise lagerten sich seit der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts eine unbekannte Menge Schadstoffe in den Sedimenten der Schweizer Seen ab. Nicht oder nur schwer abbaubare Schadstoffe sind immer noch vorhanden. Es entstanden sowohl eine Hintergrundbelastung als auch punktuelle Verschmutzungen. Um abzuklären, ob diese Schadstoffe eine Gefahr für Menschen, Tiere oder Pflanzen darstellen, wurden entsprechende Untersuchungen an die Hand genommen.

Pilotprojekt Lachen
Als Pilotstandort wurde das Zürichseeufer vor Lachen zwischen dem Gebiet «Äussere Haab» und dem Delta der Wägitaler Aa ausgewählt. In einer ersten Phase wurde eine historische Untersuchung durchgeführt. Die Resultate zeigten, dass für die altlastenrechtliche Beurteilung dieses Seeabschnittes eine detailliertere Abklärung mittels chemischer Analysen der Seesedimente erforderlich ist. Das Sondier- und Beprobungsprogramm sieht mehr als 30 Beprobungen vor. Abhängig von der Wassertiefe werden von einem Boot aus Kernrohre mit einer Länge von bis zu 1 m in den Seeboden getrieben oder es werden vom Ufer aus mit einer Kelle Schöpfproben vom Seesediment entnommen. Die Sondierungen werden im Winterhalbjahr, wenn nur wenig Bootsverkehr herrscht und keine Badende unterwegs sind, durchgeführt. Die Resultate des Pilotprojekts werden voraussichtlich im Sommer 2022 vorliegen.

Weiterführende Informationen
Allgemeine Informationen über belastete Standorte sind unter www.sz.ch/afu verfügbar.

Umweltdepartement

Sedimentbeprobung (Quelle: Dr. Von Moos AG)

Sedimentkerne (Quelle: Dr. Von Moos AG)

Auskunft: Andrea Ego, Abteilungsleiterin Grundwasser und Altlasten (Amt für Umwelt und Energie) Telefon 041 819 20 40 (Erreichbar: 10.00 - 11.30 Uhr)


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