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Eine architektonische Zeitreise

Vortrag der Denkmalpflegerin Monika Twerenbold im Bundesbriefmuseum Schwyz

(BiD/i) Im Bundesbriefmuseum findet am nächsten Wochenende ein Vortrag der Reihe «4 x Schweizergeschichte» statt. Denkmalpflegerin Monika Twerenbold führt auf einer architektonischen Zeitreise vom Heimatstil in die Moderne.

Zäsur im 20. Jahrhundert
Die Zäsur der Kriegszeit im frühen 20. Jahrhunderts hinterliess auch in der Schwyzer Architekturlandschaft ihre Spuren. So pflegten die eher konservativen Kreise die lokalen Bautraditionen und das traditionelle Handwerk, während fortschrittliche Architekten einen gemässigten Ausdruck in der funktionalen Moderne suchten.

Vorerst etablierte sich der Heimatstil als eine eigenständige Reformarchitektur im Ablösungsprozess vom Historismus auf dem Weg zur Moderne – in Schwyz etwas zeitlich verzögert in den 1920er Jahren. Gerade im und um den Flecken Schwyz haben sich Bauten in diesem neuen Architekturstil entlang neuer Verbindungsachsen entwickelt oder es entstanden neue Quartiere.

Auf dem Weg in die Moderne
Einen avantgardistischen Weg schlug die Kantonalbank 1922 ein, indem sie Karl Moser als einer der wichtigsten Vertreter der jungen Moderne verpflichtete, ein Gutachten über ihr neoklassizistisches Bankgebäude und das wachsende Raumbedürfnis der kantonalen Verwaltung zu erstellen. Moser entwarf ein interessantes städtebaulich übergreifendes Gesamtprojekt, in einem gemässigten aber modernen Ausdruck. Allerdings wurde das Projekt vom Volk als wohl zu progressiv abgelehnt.

Rund 10 Jahre später entstand mit dem Bundesbriefmuseum ein wichtiger Bau der jungen Moderne in Schwyz. Der im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs und im Zuge der geistigen Landesverteidigung entstandene Bau des Zürcher Architekten Josef Beeler war ein Zeichen der Schweizer Identität und Souveränität. Die Formensprache ist Teil der Entstehung des sogenannten Landistils als eine modifizierte Neuauflage des Heimatstils und nahm Elemente der Nachkriegsmoderne voraus.

Der Vortrag findet im Bundesbriefmuseum in Schwyz statt und wird zwei Mal angeboten: Freitag, 28. Januar 2022, um 17.30 Uhr und Samstag, 29. Januar 2022, um 10.15 Uhr. Die Teilnahme ist frei. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Corona-Massnahmen beschränkt. Angemeldete Personen haben Vorrang. Anmeldung unter bundesbriefmuseumNULL@sz.ch oder 041 819 20 64.

Bundesbriefmuseum

Modellfoto des Moser-Projekts von 1923 (Staatsarchiv Schwyz)

Auskunft: Annina Michel, Leiterin Bundesbriefmuseum, Telefon 041 819 20 67


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