Navigieren im Kanton Schwyz

Massnahmenpaket für besseren Hochwasserschutz am Lauerzersee

Machbarkeitsstudien und Umweltverträglichkeitsprüfung zeigen den Weg auf

(UD/i) Mit einem Bündel von verschiedenen Massnahmen wird der Hochwasserschutz am Lauerzersee verbessert. Dazu zählen die eigene Vorsorge der Grundeigentümer, Beratungsleistungen durch den Kanton, der Ausbau der Seeweren an neuralgischen Stellen, auf längere Frist gezielte Massnahmen auf der Kantons- und Nationalstrasse sowie raumplanerische Massnahmen im Siedlungsgebiet. Die ebenfalls geprüfte Seeregulierung lässt sich aufgrund der geltenden Umweltschutzvorschriften nicht realisieren.

Die wiederkehrenden Hochwasser am Lauerzersee gefährden keine Menschenleben, verursachen aber immer wieder Sachschaden. Die grundsätzlichen Möglichkeiten zur Reduktion der Hochwasserrisiken wurden in einer Studie im Jahr 2015 erarbeitet. Rasch, wirkungsvoll und vergleichsweise kostengünstig lassen sich Schutzmassnahmen direkt an den gefährdeten Gebäuden umsetzen. Geprüft wurden auch verschiedene Varianten der Seeregulierung, um extreme Hochwasserpegel zu reduzieren. Dazu müsste die Abflusskapazität erhöht werden durch den Ausbau der Seeweren oder durch den Bau eines Entlastungsstollens.

Seeregulierung unvereinbar mit Umweltverträglichkeit
In einem Umweltverträglichkeitsbericht wurden die Auswirkungen einer Seeregulierung auf die Ökologie, insbesondere auf die Moorlandschaft am Lauerzersee als Teil des Bundesinventars der Landschaften von nationaler Bedeutung (BLN) aufgearbeitet. Als Ergebnis zeigte sich, dass die geprüften Varianten einer Seeregulierung mit der Umweltverträglichkeit nicht vereinbar sind. Insbesondere die im Jahr 2017 durch den Bund verschärften Schutzziele für BLN-Gebiete verunmöglichen eine Seeregulierung. Gegen die Seeregulierung hätten auch die hohen Kosten gesprochen. Diese werden für einen Totalausbau der Seeweren auf rund 28 Mio. Franken geschätzt. Eine Stollenlösung käme, je nach Länge des Stollens, auf gut 30 Mio. Franken zu stehen.

Dagegen können die im Gefährdungsgebiet des Hochwassers liegenden Gebäude rund um den Lauerzersee mit einem Gesamtaufwand von rund 1.5 Mio. Franken vor den direkten Folgen des Hochwassers geschützt werden. Der Hochwasserschutz Lauerzersee konzentriert sich deshalb auf realisierbare und wirkungsvolle Massnahmen, welche die sich teilweise widersprechenden Interessen ausgewogen berücksichtigen.

Wirkung durch Zusammenspiel verschiedener Massnahmen
Nach dem Wegfall der Möglichkeit, den Hochwasserschutz durch eine Seeregulierung zu verbessern, hat der Regierungsrat ein Bündel von Massnahmen verabschiedet, um die Hochwassersituation rund um den Lauerzersee spürbar und langfristig zu entschärfen. Das Massnahmenpaket erfüllt die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Landschaftsschutz und verbessert gleichzeitig den Hochwasserschutz der Standortgemeinden und der betroffenen Grundeigentümer. Das Konzept beinhaltet die folgenden Massnahmen: Eigene Vorsorge der betroffenen Grundeigentümer direkt am Objekt, Beratung der Grundeigentümer durch den Kanton, Ausbau der Seeweren an neuralgischen Stellen, insbesondere zwischen Ausfluss und Restaurant Bauernhof und im Einmündungsbereich in die Muota, auf längere Frist gezielte Massnahmen auf der Kantons- und Nationalstrasse sowie raumplanerische Massnahmen im Siedlungsgebiet. Das Projekt für die Verbesserung der Situation beim Einfluss der Seeweren in die Muota befindet sich bereits in der konkreten Planungsphase.

Breite Information über das weitere Vorgehen
Der Bezirk Schwyz sowie die betroffenen Gemeinden Schwyz, Lauerz und Steinen wurden laufend über den aktuellen Stand der Abklärungen informiert und sind in die Umsetzung der Massnahmen einbezogen. Sie unterstützen im Grundsatz das gewählte Vorgehen. Die Bevölkerung wird an einem öffentlichen Informationsanlass am Donnerstag, 28. April 2022, über die Ergebnisse der Projektstudien und der Umweltverträglichkeitsprüfung orientiert. Der Schwyzer Umweltdirektor Sandro Patierno zeigt sich vom gewählten Vorgehen überzeugt: «Wenn wir die aufgezeigten Massnahmen in den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen gemeinsam umsetzen, werden wir die Hochwassersituation rund um den Lauerzersee spürbar verbessern und gleichzeitig unsere wertvollen Landschaften schützen.»

Umweltdepartement

Dokumentation: Folienpräsentation der Medienkonferenz vom 28. April 2022

Auskunft: Regierungsrat Sandro Patierno, Vorsteher Umweltdepartement, Telefon 041 819 21 00 (erreichbar 14.00 – 15.00 Uhr)


Diese Seite drucken oder teilen:

  • Seite drucken