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Mikroplastikuntersuchungen im Vierwaldstättersee

Beprobung im Schwyzer Teil des Vierwaldstättersees

(AfG/i) Mit der erstmaligen Untersuchung zu Mikroplastik im Schwyzer Teil des Vierwaldstättersees konnte ein weiterer See beprobt werden. Die Untersuchungsresultate zeigen ein vergleichbares Bild mit anderen untersuchten Schweizer Seen.

Was ist Mikroplastik?
Plastik oder eben Kunststoff ist ein sehr vielfältiges Material und wird in vielen Bereichen unseres Lebens eingesetzt. Leider landet ein beträchtlicher Teil des Kunststoffs in der Umwelt, wo es sehr lange dauert, bis dieser abgebaut ist. Durch Abbauprozesse werden Kunststoffartikel zuerst verkleinert und es entsteht Makro-, dann Mikroplastik. Als Mikroplastik werden feste und unlösliche Kunststoffpartikel bezeichnet, die einen maximalen Durchmesser von 5 mm aufweisen. Dazu zählen klein produzierte Kunststoffteilchen (z. B. als Peeling in Kosmetika, sogenanntes primäres Mikroplastik), wie auch abgesplitterte und verwitterte Teilchen von grösseren Kunststoffgegenständen (sogenanntes sekundäres Mikroplastik). Mit Untersuchungen der Eidgenössisch Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) aus dem Jahr 2014 wurde aufgezeigt, dass Mikroplastik in den meisten Gewässern der Schweiz vorkommt. Mengenmässig sind diese unbedenklich für uns Menschen. Fische und Wasservögel können jedoch daran verenden.

Mikroplastik im Vierwaldstättersee
In den Zentralschweizer Gewässern sind bisher keine Mikroplastikuntersuchungen erfolgt. Das Amt für Gewässer hat daher in Zusammenarbeit mit dem Laboratorium der Urkantone beschlossen, diese Wissenslücke für den Vierwaldstättersee analog der Methode der EPFL zu schliessen. Nebst der Probenahme im Wasser mittels Netzen, sind im Uferbereich Sedimentproben analysiert worden. Ungefähr 50 % der gefundenen Kunststoffpartikel waren kleiner oder gleich 0.3 mm gross. Am häufigsten konnten Partikel aus Polyethylen (Verpackungen, Beutel, Folien usw.) und Polypropylen (Behälter, Autoteile, verschiedene Gegenstände usw.) gefunden werden. Die Anzahl Mikropartikel war im Küssnachter Seeteil kleiner als bei Gersau bzw. Sisikon. Ein Indiz dafür ist, dass stark frequentierte Strassen wie die Axenstrasse und deren Strassenentwässerung einen Einfluss auf die Einträge haben könnten. Dies wurde in dieser Studie jedoch nicht weiter untersucht.

Schweizweiter Vergleich
Die Untersuchung zeigt, dass die Mikroplastik-Konzentrationen im Schwyzer Teil des Vierwaldstättersees ähnlich gross sind, wie in den anderen Schweizer Seen. Das Vorkommen im See spiegelt ausserdem die Nachfrage- und Produktionsdaten von Kunststoffen wieder. Bei der Reduktion von Mikroplastik kann jede Person mithelfen, in dem zum Beispiel weniger Kunststoff gekauft wird oder diese Artikel oder Gegenstände korrekt entsorgt werden.

Weiterführende Informationen
Der Untersuchungsbericht ist unter www.sz.ch/afg > Gewässerüberwachung und Gewässerqualität > Vierwaldstättersee verfügbar.

Umweltdepartement

Mantanetz, dass zur Beprobung genutzt wurde (Quelle: Laboratorium der Urkantone).
Gefundene Mikroplastikpartikel durch das Mikroskop vergrössert (Quelle: Laboratorium der Urkantone).

Auskunft: Amt für Gewässer, Sandro Betschart, Abt. Gewässerschutz, Telefon 041 819 20 84 (erreichbar: 10.00 bis 12.00 Uhr)


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