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Kanton will zum Fortbestand der Bibliothek Werner Oechslin beitragen

Jährlicher Beitrag in Höhe von 600'000 Franken an Verbundlösung beantragt

Die Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln aus der Vogelperspektive. Foto: Stefan Zürrer

Der Regierungsrat beantragt dem Kantonsrat eine jährliche Ausgabenbewilligung in Höhe von 600 000 Franken an die Betriebskosten der Stiftung Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln. Damit will sich der Kanton Schwyz als Mitstifter an einer zukunftsfähigen Verbundlösung beteiligen, mittels welcher der Bund, die ETH Zürich, die Hochschule Luzern sowie der Bezirk Einsiedeln insgesamt 2 Mio. Franken jährlich an den Fortbestand der renommierten Forschungsbibliothek leisten sollen.

Als kulturelles Juwel, das europaweit einzigartig ist, umfasst die Bibliothek Werner Oechslin über 80 000 Werke, darunter zahlreiche Quellenschriften zur Architekturtheorie des 15. bis 20. Jahrhunderts. Sie geniesst weltweit einen hervorragenden Ruf und wird von Forschenden – Studenten genauso wie von renommierten Wissenschaftlern – rege genutzt. Hochkarätige wissenschaftliche Anlässe wie Seminarien und Forschungskolloquien sowie die regelmässige Publikation von gewichtigen Forschungsbeiträgen bilden weitere Eckpfeiler der 2006 in einem von Mario Botta entworfenen und von Bundesrat Pascal Couchepin eingeweihten Bibliotheksgebäude in Einsiedeln.

Trotz dieser bedeutenden Erfolge und Fortschritte behinderten vor allem ökonomische Herausforderungen die Weiterentwicklung der Bibliothek. So konnte die Überführung des gesamten Bücherbestandes aus der privaten Sammlung von Werner Oechslin und Anja Buschow Oechslin an die seit 1998 bestehende Stiftung noch nicht verwirklicht werden. Auch muss die Nachfolge der wissenschaftlichen Gesamtleitung geregelt werden, die Werner Oechslin seit der Errichtung der Stiftung unentgeltlich wahrnimmt.

Interimsvereinbarung bis Ende 2024
Die drei Parteien – Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Kanton Schwyz und ETH Zürich – vereinbarten im 2022, «gemeinsam die Bibliothek bei der Mitfinanzierung des Betriebs in einer Interimsphase von 2022 bis 2024 zwecks Sicherung der Anstellung der Mitarbeiter sowie bei der Rückzahlung fällig werdender Darlehen zu unterstützen». Diese Interimsvereinbarung für die Jahre 2022–2024 hat zum Ziel, einerseits den Weiterbetrieb der Bibliothek Werner Oechslin in diesen drei Jahren zu sichern sowie andererseits ab 2025 eine solide und nachhaltige Finanzierung dieser Forschungsinstitution zu erreichen, damit diese ihre wissenschaftlichen und kulturellen Ziele erreichen kann und eine langfristige Weiterentwicklung ermöglicht wird. Insbesondere sollen die Bemühungen um Unterstützung gemäss Art. 15 des Bundesgesetzes über die Förderung der Forschung und der Innovation fortgesetzt und ein Beitragsgesuch für die BFI-Periode 2025–2028 vorbereitet und eingereicht werden.

Neues Unterstützungskonzept ab 2025
In der Interimsvereinbarung bekennt sich der Kanton Schwyz dazu mitzuwirken, um für die Weiterführung des Betriebs ab 2025 eine solide und nachhaltige Finanzierung der Bibliothek Werner Oechslin zu erreichen. Angestrebt wird die Aufnahme in die BFI-Botschaft 2025–2028 des Bundes. Gelingt dieser Schritt, beteiligt sich der Bund hälftig an den zu erwartenden jährlichen Betriebskosten von rund 2 Mio. Franken. An die verbleibende Million sollen der Kanton Schwyz 600 000 Franken, die ETH Zürich 250 000 Franken, die Hochschule Luzern 100 000 Franken sowie der Bezirk Einsiedeln 50 000 bis 75 000 Franken jährlich beitragen. Auch der Unterstützungsbeitrag des Kantons Schwyz ist gekoppelt an das Zustandekommen einer Gesamtlösung und verknüpft mit einer Leistungsvereinbarung.

Die Bibliothek Werner Oechslin ist ein wichtiger Anziehungspunkt für wissenschaftliche Besucher aus der ganzen Welt. Entsprechend hat der Kanton Schwyz wie der Bezirk Einsiedeln ein grosses Interesse an einem nachhaltigen Weiterbestehen der Bibliothek im Klosterdorf. Das Potenzial zur Zusammenarbeit zwischen der Bibliothek Werner Oechslin und weiteren, neuen Partnern wie der Hochschule Luzern oder auch dem Bezirk Einsiedeln bietet für alle Seiten grosse Chancen. Letztlich wird auch die Position des Kantons Schwyz als Kultur-, Bildungs- und Forschungsort damit gestärkt.

Staatskanzlei

Auskunft: Landesstatthalter Michael Stähli, Vorsteher Bildungsdepartement, 041 819 19 00


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