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Hochwasserschutz der Oberen March nachhaltig verbessern

Masterplan zur Regionalen Entwässerung der Oberen March (REP OM)

Schwyz, 24. März 2016

Hochwasserschutz der Oberen March nachhaltig verbessern

Masterplan zur Regionalen Entwässerung der Oberen March (REP OM)

 

(UD/i) Die einzigartige Landschaft der Oberen March birgt spezielle Herausforderungen im Umgang mit Wasser. Seltene Hochwasser der Dorfbäche bedrohen die Siedlungsgebiete. Wassergesättigte Böden und kanalisierte Entwässerungsgräben führen zu Problemen für die Landwirtschaft und für die Natur. Ein zusammen mit Vertretern aller Direktbetroffenen erarbeiteter Masterplan zeigt Lösungen und langfristig Verbesserungsansätze auf.

Regionale Grundlagenerarbeitung
In einem transparenten Prozess mit Bewirtschaftern, Landeigentümern, Fachspezialisten und Politikern der Region wurde der Masterplan zur Regionalen Entwässerung der Oberen March (REP OM) erarbeitet. Gleichzeitig wurden sämtliche hydraulischen und hydrologischen Grundlagen sowie die Grundlagen der Bodeneigenschaften durch Ingenieure aktualisiert. Diese können im Verlauf der weiteren Projektierung zielgerichtet vertieft werden. Entstanden ist ein umfassender und abgestimmter Überblick über die Problematik der Bodenvernässungen, der Bewirtschaftung, der Hochwasserproblematik und der Gewässerqualität.

Vorgeschlagene Schlüsselmassnahmen
Der Masterplan schlägt drei Massnahmenpakete vor, um den Hochwasserschutz zu verbessern und die ökologische Vernetzungsfunktion der Bäche der Linthebene zu gewährleisten:

  • Verbesserung der Hochwassersicherheit im Siedlungsgebiet Schübelbach–Buttikon. Dazu sollen die kritischen Bachabschnitte vergrössert werden, so dass auch ein Hochwasser durchgeleitet werden kann.
  • Prüfung einer Ableitung von Hochwassermengen ab einer bestimmten Eintretenswahrscheinlichkeit vom Tuggenerkanal in den Wildbachkanal. Dadurch soll die Hochwassersicherheit im Siedlungsgebiet Tuggen verbessert und gleichzeitig die landwirtschaftlichen Nutzflächen entlastet werden. Der Wildbachkanal müsste aufgeweitet und könnte ökologisch aufgewertet werden.
  • Prüfung einer Reduktion der Rückstaueffekte bei der Grynau mit geeigneten Massnahmen, wo sich viele Gewässer vereinigen. Dadurch soll die Hochwassersicherheit des Siedlungsgebiets Tuggen, aber auch der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen, ausreichend gewährleistet werden.

Weiter schlägt der „Boden-Gewässer-Entwicklungsplan“ zwei Massnahmen vor, welche auf eine Verbesserung der bestehenden Werkanlagen des Meliorationswerks abzielen.

  • Optimierung der bestehenden Pumpen der Pumpwerke Tuggen und Grynau.
  • Unterhaltsmanagement der Kanäle und Drainagen mit Unterstützung eines geographischen Informationssystems (GIS) und einer Nachvermessung der Kanäle. Mit den daraus gewonnenen Grundlagen soll ein Gewässerentwicklungsplan über den gesamten Perimeter der Linthebne Melioration erstellt werden.

Vision „Polderlandschaft Grynau“
Die Linthebene in der Oberen March liegt nur ein bis zwei Meter über dem mittleren Wasserstand des Zürichsees, dessen Wasserspiegel bei Normalwasserstand im Tuggenerkanal bis auf die Höhe des Dorfplatzes Tuggen reicht. Die grosse, landwirtschaftlich genutzte Ebene wird schon heute mit Pumpwerken entwässert. Dieses System wird weiter ausgebaut und verbessert, analog zu den Polderlandschaften in den Niederlanden. Diese sind teilweise hunderte von Jahren alt und gehören zum Weltkulturerbe. Das zeigt, dass bewusst bewirtschaftete Polderlandschaften eine zukunftsfähige Landschaftsentwicklung und -nutzung ermöglichen.

Wie weiter?
Bis Mitte April haben die eingeladenen regionalen, öffentlich-rechtlichen Körperschaften Zeit, zum Masterplan Stellung zu nehmen. Nach den Auswertungen der Stellungnahmen erfolgt die Sitzung der Projektträgerschaft mit weiteren Kostenträgern. Das Ziel besteht darin, einen verbindlichen Kostenteiler sowie einen Zeitplan für das weitere Vorgehen zu definieren.

Umweltdepartement
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