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Schlittenried in Küssnacht wird aufgewertet

Baggerarbeiten im Naturschutzgebiet

Schwyz, 10. März 2016

Schlittenried in Küssnacht wird aufgewertet

Baggerarbeiten im Naturschutzgebiet

 

(ANJF/i) Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei wertet das Schlittenried in Küssnacht auf. Mit einem Bauprojekt werden bestehende Entwässerungsgräben mit Torf verfüllt und gestaut. Dadurch kann das Gebiet als wichtiger Feuchtlebensraum erhalten werden. Auf solche Lebensräume spezialisierte und seltene Tiere und Pflanzen können vom Projekt profitieren.

Das Schlittenried liegt im kantonalen Naturschutzgebiet Fänn-Allmig. Es ist ein Flachmoorobjekt von nationaler Bedeutung und zeichnet sich insbesondere durch den Hochmoorbereich im Kern des Gebiets aus. Zusammen mit zahlreichen Flachmooren, Weihern und anderen Feuchtlebensräumen prägt es den Charakter des Gebiets Meggerwald im Grenzbereich der Kantone Schwyz und Luzern. In diesen ökologisch wertvollen Lebensräumen treten seltene Tiere und Pflanzen auf, welche sich auf die Bedingungen in und an Moorgewässern spezialisiert haben.

Baggern für die Natur
Im Schlittenried sorgen einige Entwässerungsgräben dafür, dass der Hochmoorbereich mit seinen Kleingewässern gebietsweise zu trocken ist. Dadurch können sich die auf diesen Lebensraum spezialisierten Arten nicht entwickeln. Gerade durch die häufiger werdenden niederschlagsarmen und heissen Sommer führen immer weniger Kleingewässer das ganze Jahr Wasser. Damit das Zentrum des Moores der Austrocknung weniger ausgesetzt ist, werden zwei bestehende Entwässerungsgräben gestaut. Ein Graben wird mit Torf verfüllt und ein anderer Graben wird mit einer verschiebbaren Spundwand versehen, um den Abfluss zu verhindern.

Die Baggerarbeiten dauern bis Mitte März 2016. Zum Beginn der störungsempfindlichen Vogelbrutzeit und der Vegetationsperiode wird im Gebiet wieder Ruhe einkehren. So können sich Libellen und andere Tiere und Pflanzen ungestört entwickeln.

Schlittenried als wichtiger Lebensraum für Libellen
Vom Projekt profitiert zum Beispiel die seltene Kleine Moosjungfer. Diese Libelle ist eine Charakterart für Hochmoore und kommt im gesamten Meggerwald nur im Schlittenried vor. Sie legt ihre Eier in den Sommermonaten an Torfmoosen in kleinen Moorgewässern ab. Wenige Wochen später schlüpfen die Larven und leben am Anfang vor allem zwischen den Moosen im Wasser. Hier entwickeln sie sich weiter und machen Jagd nach Insekten, Kaulquappen oder anderen Kleintieren. Nach ca. 2-3 Jahren sind die Larven gross genug. Es schlüpfen die fertig entwickelten flugfähigen Libellen. Diese machen sich auf die Suche nach Paarungspartnern. Da die Kleine Moosjungfer die meiste Zeit der Lebensdauer auf stehende Gewässer in Hochmooren angewiesen ist, stellt das Austrocknen des Moores eine grosse Bedrohung für diese Art dar.

Umweltdepartement
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