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Der Kanton Schwyz auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

(AWI/i) 17 Kantone lassen alle zwei Jahre anhand von Indikatoren prüfen, wie nachhaltig sie sich entwickeln. Nach drei Teilnahmen des Kantons Schwyz am sogenannten Cercle Indicateurs ist insgesamt eine positive zeitliche Entwicklung bei der Nachhaltigkeit feststellbar. Zahlreiche Werte konnten gegenüber den letzten zwei Erhebungen verbessert, d.h. in die gewünschte Zielrichtung gelenkt werden. In allen Dimensionen sind aber nach wie vor Optimierungspotenziale vorhanden.

Schwyz, 17. November 2015

Der Kanton Schwyz auf dem Weg zur Nachhaltigkeit

(AWI/i) 17 Kantone lassen alle zwei Jahre anhand von Indikatoren prüfen, wie nachhaltig sie sich entwickeln. Nach drei Teilnahmen des Kantons Schwyz am sogenannten Cercle Indicateurs ist insgesamt eine positive zeitliche Entwicklung bei der Nachhaltigkeit feststellbar. Zahlreiche Werte konnten gegenüber den letzten zwei Erhebungen verbessert, d.h. in die gewünschte Zielrichtung gelenkt werden. In allen Dimensionen sind aber nach wie vor Optimierungspotenziale vorhanden.

 

Bei rund der Hälfte der 30 Indikatoren, die in der diesjährigen Erhebung erfasst wurden, weist der Kanton Schwyz gegenüber der letzten Erhebung 2013 Verbesserungen auf. Er verfügt im Vergleich mit den teilnehmenden Kantonen über gute Umweltbedingungen und bietet ein positives soziales Umfeld. Auch bei den Wirtschaftsindikatoren zeigen sich positive Tendenzen, während der Kanton Schwyz bei den früheren Erhebungen jeweils wenig erfreulich abgeschnitten hatte. Beim Kantonsvergleich ist jedoch zu beachten, dass der Kanton Schwyz ein ländlich geprägter Kanton ohne städtische Grosszentren ist, der aber im Einflussbereich der Metropole Zürich liegt.

Stark im ökologischen Bereich

Im Kantonsvergleich schneidet der Kanton Schwyz bei fünf von sieben Umweltindikatoren überdurchschnittlich gut ab; zudem weist er im Vergleich zu den letzten zwei Erhebungen bei vier Indikatoren eine Verbesserung auf. So konnte unter anderem die Fläche wertvoller Naturräume seit der ersten Teilnahme an der Erhebung 2011 stetig erhöht werden. Auch das Ergebnis zur Wasserqualität fällt wie in den früheren Erhebungen deutlich besser aus als im Mittelwert der teilnehmenden Kantone. Kontinuierlich zugenommen hat auch die Pflanzenartenvielfalt. Sie liegt aber aktuell noch immer unter dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone. Eine geringe Verschlechterung gegenüber der Erhebung 2013 zeigt sich bei der Separatsammelquote (Anteil der separat gesammelten Altstoffe an den Siedlungsabfällen), wobei der Kanton Schwyz aber noch immer deutlich über dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone liegt.

Aufholen bei der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit

Bei einem Drittel aller Wirtschaftsindikatoren liegt der Kanton Schwyz über dem Durchschnitt der teilnehmenden Kantone, und zwar bei der Arbeitslosenquote, beim Nettoverschuldungsquotient sowie beim Index der Steuerausschöpfung. Das Qualifikationsniveau der Bevölkerung im Kanton Schwyz liegt nun nahe am Durchschnitt der teilnehmenden Kantone, nachdem es gegenüber der Erhebung 2013 erhöht werden konnte.

Trotz dieser attraktiven Rahmenbedingungen hat der Kanton Schwyz seit Jahren ein unterdurchschnittliches kantonales Bruttoinlandprodukt pro Einwohner. Ein Grund für das nach wie vor tiefere BIP pro Kopf liegt wohl im hohen Pendleraufkommen in die angrenzenden Kantone (insbesondere nach Zürich): 2013 belief sich der Pendlersaldo auf rund -15 000. Da das BIP am Ort der Arbeitsleistung anfällt, exportiert der Kanton Schwyz somit viel BIP-Leistung. Gearbeitet wird ausserkantonal, gewohnt im Kanton Schwyz.

Urs Durrer, Vorsteher des Amts für Wirtschaft, betont in diesem Zusammenhang: „Der Kanton Schwyz ist bestrebt, Arbeitsplätze im Kanton Schwyz zu schaffen, um den BIP-Export zu reduzieren. Wie aktuellste Daten zeigen, hat sich die Anzahl der Arbeitsplätze im Kanton Schwyz über die letzten Jahre denn auch stärker entwickelt als die ständige Wohnbevölkerung. Und auch wenn das BIP nach wie vor tief ist, geht die Entwicklung in die richtige Richtung.“

Gute Noten bei der gesellschaftlichen Nachhaltigkeit

Im gesellschaftlichen Bereich weist der Kanton Schwyz zahlreiche Stärken auf: Überdurchschnittlich viele Jugendliche befinden sich in postobligatorischer Ausbildung; Störungen durch Verkehrslärm halten sich in Grenzen und Sozialhilfebeziehende gibt es im Kanton Schwyz vergleichsweise wenige. Auch bei den zwei Indikatoren zur Sicherheit schneidet der Kanton gut ab. Schwächen zeigt der Kanton Schwyz unter anderem beim Zugang zum System des öffentlichen Verkehrs sowie bei der überregionalen Solidarität.

Auf dem richtigen Weg

Der Kanton Schwyz weist in allen drei Nachhaltigkeitsbereichen Stärken auf und schneidet damit in der Erhebung des Cercle Indicateurs gut ab. Zudem konnten in allen drei Bereichen gegenüber 2013 Verbesserungen erzielt werden. Bei aller Freude über die positiven Ergebnisse darf jedoch nicht vernachlässigt werden, dass in allen Bereichen weiterhin Verbesserungspotenziale vorhanden sind. In zwei Jahren wird sich der Kanton Schwyz der Erhebung erneut stellen.

 

Das Projekt „Cercle Indicateurs“ wird vom Bundesamt für Raumentwicklung und vom Bundesamt für Statistik geleitet. Die Indikatoren decken rund 30 Themen aus den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft ab. Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung – so die Definition – ist nicht nur ökologische Verantwortung, sondern auch wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und gesellschaftliche Solidarität. Daraus ergibt sich ein enger Bezug zum kantonalen Strategiekonzept „Wirtschaft und Wohnen“. Die Ergebnisse der Erhebung geben Aufschluss über die Stärken und Schwächen des Kantons Schwyz in den verschiedenen Themenbereichen der nachhaltigen Entwicklung.

 

Amt für Wirtschaft Kanton Schwyz

 

Verweis:
Daten auf www.cercleindicateurs.bfs.admin.ch
www.are.admin.ch/cercleindicateurs

Auskunft:
Martina Tresch, Projektleiterin Wirtschaftsdaten, oder Urs Durrer, Vorsteher Amt für Wirtschaft, Tel. 041 819 16 34


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