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Werkbeiträge 2014 im Bereich Musik

Entscheid der Kulturkommission auf Antrag der Fachjury

Schwyz, 4. Dezember 2014

Werkbeiträge 2014 im Bereich Musik

Entscheid der Kulturkommission auf Antrag der Fachjury

 

(Kuko) Die Kulturkommission des Kantons Schwyz hat Werkbeiträge an Kulturschaffende im Bereich Musik vergeben. Auf Antrag der Fachjury wurden Markus Flücker (Schwyz, Beitrag Fr. 25 000.--), Sheila Runa Lindauer (Schwyz, Beitrag Fr. 15 000.--) und Andrea Ulrich (Seewen, Fr. 10 000.--) ausgewählt.

Die Ausschöpfung der Preissumme war für die Fachjury unter der Leitung von Dani Häusler unbestritten. In ihrem Bericht zeigte sich die Jury beeindruckt von der Vielfalt des Schwyzer Musikschaffens sowie bei den meisten Bewerbungen von der Qualität und dem Entwicklungspotential. Die Zahl der Gesuche lag 2014 höher als bei der ersten Ausschreibung 2011. Dies und das breite Spektrum der Bewerbungen belegen, dass Werkbeiträge als Förderinstrument in der kantonalen Musikszene wahrgenommen werden. Das Instrument der Werkbeiträge wird von der Jury als wertvoll und wichtig beurteilt.

Markus Flückiger, Schwyz, Fr. 25 000.--
Markus Flückiger (* 1969) prägt seit 20 Jahren die Schweizer Volksmusikszene. Ob als Schwyzer-örgeler oder als Komponist – er hat die Standards neu definiert. Mit seinem Projekt «Oberfeld» betritt er Neuland. Vor einigen Jahren hat er begonnen, Schwyzerörgeli-Klänge zu samplen. Also Töne die der Computer hoch- und runterrechnet, Knopf-und Balg-Geräusche, bis zum Reissverschluss seines Örgelirucksacks. Aus diesem Material erfindet er eine hochemotionale, komplexe und vielseitige Klangsprache, die ihn als Komponisten in neue Sphären führt.

Markus Flückiger überzeugte die Jury mit seiner Musikalität. Er ist nicht nur ein hervorragender Interpret, sondern auch ein leidenschaftlicher Tüftler, angetrieben von innovativen Ideen und der ewigen Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Seine Originalität, Kreativität und Visionen zeichnen ihn aus. Der Werkbeitrag ermöglicht ihm, sich eine Auszeit zu nehmen und sich voll und ganz seinem Projekt «Oberfeld» zu widmen. Die Jury ist überzeugt, dass Markus Flückiger einen weiteren, wichtigen Beitrag zum Schwyzerögeli, und zu «seiner» Volksmusik im freiesten Sinn leisten wird.

Sheila Runa Lindauer, Schwyz, Fr. 15 000.--
Sheila Runa Lindauer (* 1987) erhielt ihre musikalische und tänzerische Grundausbildung an der Musik- und an der Ballettschule in Schwyz. Sie besuchte Unterricht in Flamenco, zeitgenössischem und klassischem Tanz und unternahm etliche Reisen nach Andalusien, Frankreich und Berlin, um an Intensivkursen teilzunehmen. 2013 schloss sie eine professionelle Ausbildung in Flamenco und den dazugehörigen folkloristischen Themen am Centro de Arte y Flamenco in Sevilla ab.

Den Werkbeitrag möchte Sheila Runa Lindauer einsetzen, um mit dem Flamenco-Septett «Banda Ancha» eine Konzertreihe für den Herbst 2015 zu organisieren und die gemeinsam erarbeiteten Eigenkompositionen aufzunehmen. Aus Sicht der Fachjury enthält das Projekt «Banda Ancha» ein grosses Innovationspotential und ermöglicht Sheila Runa Lindauer einen erfolgversprechenden Weg zu beschreiten. Beeindruckend ist die Vielfältigkeit des Vorhabens. Die «Banda» setzt sich aus hochspezialisierten Musikern verschiedener Länder zusammen und kann Anspruch auf authentische Ausführung der maurisch-spanischen Musik erheben. Zudem ist die «Banda Ancha» regelmässig im Kanton Schwyz präsent. Die Jury ist überzeugt, dass die Realisierung des Projekts für Sheila Runa Lindauer einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung ihrer künstlerischen Reife bedeutet.

Andrea Ulrich, Seewen, Fr. 10 000.--
Andrea Ulrich (* 1981) ist in Schwyz aufgewachsen. Mit 10 Jahren erlernte sie das Akkordeonspiel an der Musikschule Schwyz und besuchte danach den Unterricht bei ihren Vorbildern Franz Schmidig jun. und später bei Willi Valotti und Gérard Fahr. Im Frühling 2007 besuchte sie einen Meisterkurs bei Richard Galliano in Italien. Andrea Ulrich hat nach ihrer Ausbildung und mehrjähriger Tätigkeit als Primarlehrerin den Bachelor of Arts in Music bei Patricia Draeger (Hauptfach) und Willi Valotti (Schwerpunkt Volksmusik) absolviert. Im Sommer 2012 hat sie diesen als erste «Akkordeon Volksmusik»-Studentin abgeschlossen.

Den Werkbeitrag möchte Andrea Ulrich nutzen, um ihre künstlerische Entwicklung voranzutreiben, dies unter gezieltem Beizug von Fachpersonen, welche sie auf dem Spiel des Akkordeons weiterbringen. Zusammen mit weiteren Musikern möchte sie eine CD mit vielen Eigenkompositionen und Arrangements einspielen. Ihre Idee ist es, von der traditionell/innovativen Volksmusik bis zu jazzigeren Klängen variieren zu können. Dabei soll das Akkordeon als vielseitig einsetzbares Instrument in unterschiedlichen Kompositionen und Besetzungen präsentiert werden. Andrea Ulrich überzeugte die Jury mit ihrer bisherigen musikalischen Entwicklung. Sie traut ihr zu, dass sie sich durch ihr Projekt musikalisch weiterentwickeln kann. Durch den Werkbeitrag erhält sie den nötigen Freiraum, um dieses vielversprechende Projekt zu realisieren.

Ziel der Vergabe von Werkbeiträgen ist die unmittelbare und personenbezogene Förderung. Mit den Beiträgen wird es Kulturschaffenden erleichtert, sich während einer gewissen Zeit ihrem Schaffen zu widmen. Sie sollen sich auf eine experimentelle, innovative, künstlerische Idee einlassen oder ihre künstlerischen Kompetenzen gezielt vertiefen und entwickeln können. Zur Verfügung stand ein Gesamtbeitrag von maximal 50 000 Franken, der an eine oder mehrere Personen vergeben werden konnte.

Bisher haben im Kanton Schwyz Werkbeiträge erhalten:

  • 2013: Brigitte Friedlos, Mischa Camenzind, Andreas Gefe und Al Meier
  • 2012: Martina Clavadetscher, Claudine Rodrigues Costa-Ulrich, Livia Huber, Heidi Züger
  • 2011: Roland Bucher und Dave Feusi
  • 2010: Andrea Suter, Claudette Ebnoether und Damian Jurt
  • 2009: Diana Seeholzer und Anton Bruhin

Kulturkommission


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