Navigieren im Kanton Schwyz

Schneeschuhlaufen im Einklang mit der Natur

Lenkungsmassnahmen haben sich bewährt

(AWN/i) Schneeschuhlaufen und Winterwandern liegen im Trend. Der Kanton Schwyz hat sich in den letzten Jahren zu einem Eldorado für Schneeschuhläufer entwickelt. Kantonsweit bestehen heute gut 20 verschiedene Schneeschuhtrails, auf denen diese Wintersportart ausgeübt werden kann.

Der Kanton ist mit seiner abwechslungsreichen Landschaft und der vielfältigen Natur für zahlreiche Freizeitvergnügen und verschiedene Sportarten sehr attraktiv. Die Trendsportart Schneeschuhlaufen ist ab den 1990er Jahren immer beliebter geworden. Für die Menschen bedeutet Schneeschuhlaufen Natur pur, Freizeit, Erholung. Für die Natur kann das Schneeschuhlaufen bedeutende negative Auswirkungen haben. Vor allem störungsempfindliche Wildtiere leiden unter der zunehmenden Belastung von bisher ungenutzten Naturräumen. Werden sie im Winter gestört und in die Flucht getrieben, ist bei Reh, Hirsch und Gämse der Energiebedarf bis zu 15-mal höher als im Ruhezustand. Dieser Energieverschleiss muss durch zusätzliche Nahrungsaufnahme gedeckt werden, was zu Wildschäden im Wald führen kann.

Pilotprojekt Ibergeregg 2006
Dies bewog das Amt für Wald und Naturgefahren im Winter 2005/2006, auf der Ibergeregg ein Pilotprojekt zur Lenkung des Schneeschuhlaufens mittels Trails, Infotafeln und Flyern durchzuführen. Mit dem Projekt sollten Schneeschuhläufer auf die Trails geführt werden und zusammen mit den Infotafeln erhoffte man sich eine lenkende Wirkung. Dem Projekt war ein Erfolg beschieden. Es zeigte sich nämlich, dass Schneeschuhläufer sehr naturverbunden sind und zu Gunsten von Wald und Wildtieren gerne bereit sind, auf den markierten Trails zu bleiben.

Vier verschiedene Trails
Im Rahmen des Pilotprojekts wurden auf der Ibergeregg vier verschieden lange Trails ausgeschildert und auf ihre lenkende Wirkung geprüft. Dabei wurden die Besucher gezählt und die verschiedenen Spuren erfasst. Am Ende der Saison erfolgten Befragungen unter Schneeschuhläufern und involvierten Touristikern. Das Pilotprojekt lieferte Erfahrungen in der Ausschilderung von Trails und in der Lenkung von Schneeschuhläufern. Die Besucherbefragung zeigte, dass ein Trailangebot auf gute Akzeptanz stösst. Mehrheitlich wollen sie sich nämlich in der Natur bewegen, und gleichzeitig wollen sie auf die Natur auch Rücksicht nehmen. Informationstafeln erhöhen die Lenkungswirkung.

Neue Markierungen und Distanzangaben
Aufgrund der positiven Erfahrungen im Pilotprojekt erarbeitete das Amt für Wald und Naturgefahren zusammen mit dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei, dem Dachverband Schweizer Wanderwege, dem Verein Schwyzer Wanderwege und dem Zentralschweizer Schneeschuh-Verband (ZCHSV) neue Wegweiser. Seither bietet diese Signalisation den Schneeschuhsportlern Informationen wie Wanderzielangabe, Distanz in Kilometern, Routenschwierigkeitsgrad und Höhenmeter. Als Vorlage dienten dabei das Modell der Wanderwegsignalisation sowie die im Wintersport bekannten Schwierigkeitsstufen blau (einfach), rot und schwarz (schwierig).

Breites und attraktives Angebot
Das Amt für Wald und Naturgefahren sowie das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des kantonalen Umweltdepartements erweiterten im kantonalen Schutzgebiet der Ibergeregg die bewährten Trails aus dem Pilotprojekt zusammen mit dem Schneeschuhverband. Jeden Herbst werden diese vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei für die Wintersaison markiert. Der Fokus liegt in der Schonung von sensiblen Wildgebieten und in der Sicherheit für die Trailbenützer. Auch Tourismusvereine, wie zum Beispiel der Verkehrsverein Euthal für das Gebiet der Wisstannen, erarbeiteten solche Routen, oftmals zusammen mit dem Schneeschuhverband. All diese offiziellen Trails („Karte der Winterrouten“ auf www.sz.ch/langsamverkehr) sind geprüft und sowohl lawinensicher als auch naturverträglich.

Umweltdepartement
Information


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