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Ein Dutzend junger Kiebitze wurde flügge

Erfolgreiches Projekt im Nuoler Ried und Frauenwinkel

Schwyz, 21. August 2013

Ein Dutzend junger Kiebitze wurde flügge

Erfolgreiches Projekt im Nuoler Ried und Frauenwinkel

 

(ANJF/i) Die Stiftung Frauenwinkel startete dieses Jahr mit Unterstützung des Amts für Natur, Jagd und Fischerei ein Kiebitzförderungsprojekt in den kantonalen Naturschutzgebieten Frauenwinkel und Nuoler Ried sowie den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dank gezielter Nestschutzmassnahmen konnten über ein Dutzend junge Kiebitze flügge werden. Das Projekt soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.

Der Kiebitz ist für sein attraktives grünmetallisch glänzendes Federkleid und der aufgebogenen Federholle am Hinterkopf bekannt. Das akrobatische Flugverhalten - während der Paarungszeit - ist sein Markenzeichen. Die Zahl der Kiebitze geht seit den 1980er-Jahren in der Schweiz und in Europa stark zurück. Als Gründe werden Lebensraumverlust durch die Verbuschung von Riedflächen, das rasche Vegetationswachstum auf geeigneten Brutflächen oder die Intensivierung der Landwirtschaft genannt. In stark begangenen Gebieten sind die Junge führenden Kiebitze zudem den Konsequenzen des steigenden Erholungsbedürfnisses der Menschen ausgesetzt. Immer mehr Freizeitsportler, Spaziergänger, Hundebesitzer usw. suchen in der Natur Erholung, was dem störungsempfindlichen Kiebitz zusetzt. Der Bestand der Kiebitze ist so drastisch gesunken, dass er auf der Roten Liste der gefährdeten Arten als «vom Aussterben bedroht» aufgeführt ist.

Einige der wenigen verbliebenen Brutstandorte im Kanton Schwyz befinden sich in den Naturschutzgebieten Frauenwinkel und Nuoler Ried. In diesen Gebieten werden seit Jahren Massnahmen zu Gunsten der Kiebitze umgesetzt (Besucherlenkung, Entbuschungsaktionen, usw.) Bisher blieb der Bruterfolg jedoch trotz den ergriffenen Massnahmen gering.

Zäune als Erfolgsmittel
Um die Ausfälle durch Fressfeinde, Störungen durch Erholungssuchende oder landwirtschaftliche Eingriffe zu vermindern, starteten die Stiftung Frauenwinkel und das Amt für Natur, Jagd und Fischerei Anfang Jahr ein mehrjähriges Kiebitzförderungsprojekt. Dieses beinhaltet einerseits die detaillierte Beobachtung der Kiebitzpopulationen in den beiden Naturschutzgebieten sowie das gezielte Einzäunen der Kiebitzgelege mit Elektrozäunen, um sie vor Fressfeinden und anderen Einflüssen zu schützen. Die Zäune wurden durch die Mitarbeitenden des Projektes regelmässig kontrolliert. Befand sich das Nest auf einem landwirtschaftlich genutzten Acker, so wurden landwirtschaftliche Eingriffe gemeinsam mit den Bewirtschaftern besprochen und begleitet. Die betroffenen Landwirte waren sehr kooperativ. Auf einem der Äcker wurde gar während der ganzen Brutzeit auf Bewirtschaftung verzichtet. Unterstützt wurden diese Arbeiten durch ehrenamtliche Ornithologen, welche regelmässige Beobachtungsrundgänge durchführten.

Erste Erfahrungen
Gemäss den ersten Auswertungen konnten dieses Jahr im Frauenwinkel drei und im Nuoler Ried elf Brutpaare festgestellt werden. Von den Jungkiebitzen im Frauenwinkel überlebte - trotz aller Massnahmen - keiner. Die Gründe dafür sind unklar. Anders sieht es dafür im Nuoler Ried aus. Dort sind über ein Dutzend junge Kiebitze flügge geworden, was eine klare Steigerung gegenüber den Vorjahren darstellt.

Im nächsten Jahr soll das Projekt fortgesetzt werden. Aufgrund der gemachten Erfahrungen werden verschiedene Optimierungen vorgenommen. So soll der Kontakt und der Austausch mit den betroffenen Landwirten intensiviert werden, um eine optimale Koordination der Mäh- und Düngeeinsätze zu erreichen. Ebenso soll das Anlegen weiterer Kiebitzbrachen thematisiert werden. Dies sind Äcker, auf welchen während der Brut- und Aufzuchtsphase auf die Bewirtschaftung verzichtet wird. Erfahrungen aus dem Projekt haben gezeigt, dass knapp die Hälfte der Brutpaare die Kiebietzbrache zum Brüten genutzt haben.

UMWELTDEPARTEMENT

 


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