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Umfassender Schutz vor Naturgefahren

Schutzmassnahmen an der Dornirunse stehen unmittelbar vor der Vollendung

(UD/i) Nach knapp eineinhalbjähriger Bauzeit stehen die Murgangschutzmassnahmen an der Dornirunse oberhalb von Sisikon unmittelbar vor der Vollendung. Kernstück ist ein imposanter Geschiebesammler in bautechnisch herausforderndem Gelände. Zusammen mit jenem am benachbarten Dornibach und ergänzt um Ablenkdämme besteht nun ein weitreichender Schutz der Unterlieger in einem der am stärksten gefährdeten Gebiete des Kantons.

Die Morschacher Dornirunse ist eine sporadisch wasserführende Rinne. Die zahlreichen Runsen im steilen, felsigen Einzugsgebiet werden stetig durch Sturzprozesse mit Schutt gefüllt. Bei intensiven Gewitterregen wird dieser Schutt ausgeräumt und in Form von Murgängen talwärts verfrachtet. Ohne wirksame Schutzmassnahmen sind die Unterlieger übermässig gefährdet. Neben den Anwohnern sind dies auch wichtige nationale Infrastrukturen wie die SBB-Gotthard-Linie und die Axenstrasse (Nationalstrasse), aber auch die Strasse nach Riemenstalden. Nach den verheerenden Murgängen im Sommer 2009 war klar: Es besteht Handlungsbedarf!

In der Folge hat das Umweltdepartement des Kantons Schwyz die Projektleitung für den Bau von Schutzmassnahmen im Wirkungsgebiet der Dornirunse übernommen. Aus einem partizipativen Planungsprozess ging ein Massnahmenkonzept hervor, dessen Kernstück aus einem Geschiebesammler mit einem Fassungsvolumen von 4000 Kubikmeter besteht. Dieser vermag nicht nur die meisten Murgänge aufzuhalten, sondern auch Lawinen, Stein- und Blockschlag. Bei sehr seltenen (100- bis 300-jährlichen) Murgangereignissen wird dessen Rückhaltekapazität indes überschritten. Deshalb ist der Sammler so konzipiert, dass Wasser und Geschiebe die Mauerkrone über eine Abflusssektion kontrolliert überströmen. Danach leitet ein Damm von rund 270 Meter Länge und 2 Meter Höhe das überfliessende Material in den Geschiebesammler am benachbarten Dornibach (Fassungsvolumen 10 000 Kubikmeter). Dort, wo die Riemenstaldenstrasse den Damm quert, sorgen im Ereignisfall Murgangtore dafür, dass weder Wasser noch Geschiebe den Abflusskorridor verlassen.

Der Bau der Schutzmassnahmen war technisch herausfordernd, insbesondere beim Geschiebesammler. Um die Gesamtstabilität zu gewährleisten, waren aufwendige Sicherungsmassnahmen erforderlich.

Regierungsrat René Bünter, Vorsteher des Umweltdepartments des Kantons Schwyz, und Ernst Zgraggen, Präsident der Flurgenossenschaft Schutzbauten Dornirunse (Bauherrschaft), durften anlässlich der heutigen Medienorientierung mit grosser Freude feststellen, dass das Bauwerk ab diesem Sommer seine Schutzwirkung entfaltet und das Bauvorhaben im veranschlagten Kostenrahmen von 7.22 Mio. Franken abgewickelt werden kann.

Umweltdepartement
Information

Abschlussarbeiten im Innenraum des Geschiebesammlers.

 


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