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Bodenuntersuchungen in Goldau

Quecksilberbelastung bei der ehemaligen Luxram Licht AG

(AfU/i) Bei der ehemaligen Luxram Licht AG in Goldau ist man im Rahmen von Untersuchungen für ein Bauprojekt auf Quecksilberbelastungen in den obersten Bodenschichten gestossen. Abklärungen ergaben, dass auch ans Luxramareal angrenzende Grundstücke belastet sind. Nun müssen Grünflächen in der näheren Umgebung untersucht werden, um die belastete Fläche eingrenzen zu können.

Luxram Licht AG produzierte vor allem Glühlampen
Am Standort in Goldau wurden seit anfangs des letzten Jahrhunderts bis in die 90er-Jahre Glühlampen produziert. Wie die historischen Abklärungen nun zeigten, kam dabei für die Produktion von Schaltern und Metalldampflampen nach dem Zweiten Weltkrieg für etwa zwei Jahrzehnte das Schwermetall Quecksilber zum Einsatz. Wie genau das Schwermetall schliesslich in die Umgebung geriet, ist noch nicht abschliessend geklärt. Tatsache ist, dass das Brachland unmittelbar auf dem Luxramareal mit Quecksilber belastet ist und saniert werden muss, um eine mögliche Gefährdung von Mensch und Umwelt zu verhindern.

Weitere Untersuchungen
Unklar ist die flächige Ausdehnung der Quecksilberbelastungen in der nahen Umgebung der Luxram. Darum wird das Amt für Umweltschutz des Kantons Schwyz Bodenuntersuchungen durchführen. Ideal sind Grundstücke, auf welchen seit den 50er-Jahren keine relevanten Veränderungen mehr stattgefunden haben. Die betroffenen Grundeigentümer werden vorher über die bevorstehenden Untersuchungen informiert.

Kaum Auswirkungen auf ESP
Die Untersuchungen sind mit der Planung des Entwicklungsschwerpunkts ESP Bahnhof Arth-Goldau abgestimmt, dürften aber kaum Auswirkungen darauf haben. Im äussersten Fall müsste auf belasteten Teilflächen die oberste Bodenschicht abgetragen und gesondert entsorgt werden. Die dadurch bei Bauprojekten entstehenden Mehrkosten dürften aber im Vergleich zur Investitionssumme geringfügig sein. Das Amt für Umweltschutz wird nach Abschluss der Untersuchungen über die Ergebnisse und das weitere Vorgehen informieren.

Quecksilber:
Quecksilber gehört zu den Schwermetallen und ist bei Raumtemperatur flüssig. In der Natur kommt es vor allem in vulkanischen Gebieten vor. Das Quecksilber in unserer Umwelt ist jedoch zu einem grossen Teil menschengemacht. Metallisches Quecksilber wurde resp. wird in Thermometern, Manometern, Quecksilberdampflampen und Spezialbatterien verwendet. Quecksilberverbindungen werden als Fungizide und Insektizide sowie als Beizmittel eingesetzt. Heute nehmen wir Quecksilber vor allem durch den Verzehr von Fisch und dem darin enthaltenen Methylquecksilber sowie aus (alten) Zahnfüllungen aus Amalgam auf. In der Umwelt wird durch die Einwirkung von Mikroorganismen aus anorganischen Quecksilberverbindungen das wesentlich toxischere Methylquecksilber gebildet. Quecksilberhaltige Messgeräte wie Thermometer oder Barometer sowie Energiesparlampen sollten fachgerecht entsorgt, am besten an eine Verkaufsstelle zurückgebracht werden. Zerbrochene Thermometer oder Energiesparlampen sollten vorsichtig zusammengekehrt werden (Dämpfe nicht einatmen, Hautkontakt vermeiden).

Umweltdepartement
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