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Wer schwimmt im Lauerzersee?

Fischzählung vom 3. - 6. September 2018

(ANJF/i) Der Kanton Schwyz lässt anfangs September im Lauerzersee eine Art „Volkszählung“ der Fische durchführen. Die Bevölkerung ist eingeladen, an den Befischungen teilzunehmen oder bei den Untersuchungen zuzuschauen.

Wie kann bei Fischen eine „Volkszählung“ durchgeführt werden?
Fische können bekanntlich weder lesen und schreiben noch sonst wie mit uns kommunizieren. Will man etwas über ihr Verhalten wissen, muss man sie deshalb beobachten. Und will man etwas über die Artenzusammensetzung in einem Gewässer wissen, über Längen oder Gewichte, Altersstruktur oder Geschlechterverteilung, müssen sie gefangen und untersucht werden. Dies geschieht in Seen an ausgewählten Standorten mit Netzen unterschiedlicher Maschenweiten. Um die Standortwahl möglichst repräsentativ zu wählen, müssen zuerst Daten wie z.B. Tiefe oder Boden- und Uferbeschaffenheit bekannt sein. Nur so können die unterschiedlichen Lebensräume im zu untersuchenden Gewässer repräsentativ befischt werden.

Warum braucht es eine „Volkszählung“ bei Fischen?
Der Bund verpflichtet die Kantone, Fische und ihre Lebensräume zu schützen und die Lebensräume nach Möglichkeit zu verbessern. Dies auch, damit sie fischereilich genutzt werden können. Dazu muss man wissen, welche Fischarten in welchen Populationsstärken und -zusammensetzungen in einem spezifischen Gewässer vorkommen. Weil Fischereistatistiken in der Regel nur über Fischarten Auskunft geben, die gezielt befischt werden, und auch da bei vielen Fischarten nur über die Fänge ab einer bestimmten Längenklasse, sind standardisierte Befischungen wichtig. Eine einzige Befischung zeichnet das Bild einer Momentaufnahme und ist alleine nicht sehr aussagekräftig. Vor allem, weil die Resultate von vielen Faktoren abhängig sind, und die Erhebungsmethode sehr grobmaschig ist. Werden sie jedoch in einer gewissen Periodizität durchgeführt, können sie mit der Zeit auf Veränderungen aufmerksam machen. Und dank der standardisierten Methode können Vergleiche zwischen verschiedenen Lebensräumen, in diesem Fall Seen, gemacht werden. Mit derselben Methode wurden im Kanton Schwyz bereits der Vierwaldstätter-, der Zuger- und der Zürichsee untersucht. Die Berichte dazu sind zu finden unter: https://www.eawag.ch/de/abteilung/fishec/projekte/projet-lac/.

Aufruf an die Fischer des Lauerzersees
Die Befischungen im Lauerzersee finden vom 3. - 6. September statt. Für die Bootsfischer auf dem Lauerzersee bedeutet dies, dass sie in dieser Zeit beim Schleppen auf Netze achten müssen. Diese sind mit einer roten Boje markiert. Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) bittet, diese mit 50 Metern Abstand zu umfahren.

Möchten Sie dabei sein?
Wer will, kann an den Befischungen teilnehmen oder bei den Untersuchungen zuschauen. Interessierte melden sich bitte beim ANJF (Telefon 041 819 18 42). Die gefangenen Fische sollen nach Möglichkeit weiterverwendet werden. Sie werden deshalb nach dem Vermessen gratis vor Ort abgegeben.

Umweltdepartement

 


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