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Mitarbeitende des Umweltdepartements für das Hochmoor im Einsatz

Aktionstag des Umweltdepartements

(UD/i) Im Auftrag des Amts für Natur, Jagd und Fischerei finden in den Moorlandschaften Rothenthurm und Schwantenau jährlich Pflegeeinsätze statt, um der Verbuschung der Moorflächen entgegenzuwirken und baumfreie Flächen für bodenbrütende Vögel zu schaffen. Am diesjährigen Aktionstag des Umweltdepartements stürzten sich rund 40 Mitarbeitende selber ins Gefecht und sagten Brombeere, Faulbaum, Zitterpappel und weiteren in Hochmoorflächen unerwünschten Gehölzen den Kampf an.

Für einen Nachmittag tauschten Mitarbeitende des Umweltdepartements am vergangenen Freitag Maus und Tastatur gegen Hacke und Axt und rissen in den Hochmooren Schlänggli und Roblosen Brombeeren und Gehölze aus, schlugen Stockausschläge ab, trugen Äste von gefällten Bäumen zusammen und schälten Baumrinde ab, um das weitere Verbuschen und Verwalden der geschützten Hochmoorflächen zu verhindern oder wieder rückgängig zu machen.

Warum wird entbuscht?
Hochmoore sind eigentlich natürliche Lebensräume, die in intaktem Zustand keiner Pflege bedürfen. Im Zusammenhang mit dem früheren Torfabbau und der Gewinnung von landwirtschaftlich nutzbarem Land wurden die Hochmoore aber landesweit mit Entwässerungsgräben grossflächig trockengelegt. Aufgrund der Annahme der Rothenthurm-Initiative im Jahr 1987 stehen Moore heute in der Schweiz unter Schutz. Der Torfabbau und die weitere Urbarmachung von Hochmooren sind verboten. Noch vorhandene Gräben entziehen den Hochmoorflächen jedoch weiterhin Wasser. In den nicht mehr ausreichend nassen Hochmooren wachsen Gehölze, die dem Moor zusätzlich Wasser entziehen. Der gestörte Wasserhaushalt und die aufkommenden Gehölze führen dazu, dass die seltenen Hochmoorpflanzen (z.B. Torfmoose, Sonnentau, Moosbeere) und auf sie spezialisierte Tierarten (z.B. der Hochmoorperlmutterfalter) verdrängt werden. Auf baumfreie Landschaften angewiesene Vogelarten, wie das Braunkehlchen oder der Wiesenpieper, finden keinen passenden Lebensraum mehr.

Hochwasser- und Klimaschutz
Neben der Bedeutung als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Pflanzen- und Tierarten dienen Hochmoore als natürliche Wasser- und Kohlendioxid-Speicher. Intakte Hochmoore können bis das 20-fache ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen und wirken so bei Starkregen als natürliche Rückhaltebecken. Intakte Hochmoore binden grosse Mengen an organischem Material und damit auch das «Klimagas» Kohlendioxyd (CO2), weil dieses im nassen Milieu nicht abgebaut wird. Der CO2-Ausstoss aufgrund zu trockener Hochmoore wird in der Schweiz auf jährlich 19’000 Tonnen geschätzt. So haben die Mitarbeitenden des Umweltdepartements mit ihrem Einsatz im Hochmoor nicht nur zur praktischen Naturschutzarbeit, sondern auch etwas zum Hochwasser- und Klimaschutz beigetragen.

Umweltdepartement


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