Navigieren im Kanton Schwyz

Atelierstipendien für Zentralschweizer Kulturschaffende in Berlin

Drei Kunstschaffende aus den Kantonen Luzern und Uri werden 2021 für je vier Monate in der Atelierwohnung der Zentralschweizer Kantone in Berlin leben und arbeiten.

Seit Juli 2003 bieten die Zentralschweizer Kantone (inkl. Glarus, jedoch ohne Zug, das ein eigenes Atelier in Berlin betreibt) ihren Kunstschaffenden diverser Sparten (Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Fotografie, Film) die Möglichkeit eines viermonatigen Aufenthalts in Berlin an. Das Stipendium beinhaltet die unentgeltliche Benützung der Wohnung sowie einen monatlichen Lebenskostenzuschuss. Das Zentralschweizer Künstleratelier befindet sich in einem eigens für Ateliers zur Verfügung stehenden Haus in Berlin-Wedding. Neben dem Kanton Zürich sind ebenfalls die Kantone Basel-Stadt, Freiburg, Genf und Wallis eingemietet. Damit ist ein reger Austausch unter den Kunstschaffenden gewährleistet.

Folgende Kultur- und Kunstschaffende sind von den jeweiligen Kulturkommissionen ausgewählt worden:

Franziska Furrer, Bildende Künstlerin, Kanton Uri
Februar bis Mai 2021

Franziska Furrer (*1974) ist in Isenthal (UR) aufgewachsen. Sie lebt und arbeitet heute in Altdorf. Nach einer Ausbildung zur Primarlehrerin studierte sie an der ZHdK und an der HSLU D&K. Sie wurde schon mehrfach mit Förderbeiträgen ausgezeichnet und erhielt unter anderem 2009 das Visarte-Atelier in Paris zugesprochen. Franziska Furrer ist derzeit als Lehrperson für Technisches und Textiles Gestalten an der Kantonalen Mittelschule Uri tätig.
Franziska Furrer beschäftigt sich in ihren aktuellen Arbeiten mit dem Thema «Zeit». Vermehrt arbeitet sie dabei sowohl mit skulpturalen Elementen als auch mit Texten und Sprachfragmenten. Der Berlin-Aufenthalt ermöglicht ihr, ihre künstlerische Arbeit zu vertiefen, Neues entstehen zu lassen sowie Naheliegendes und Alltägliches mit dem rhythmischen Einfluss der Grossstadt zu verbinden. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Recherchetätigkeit in Berlin soll auf der Sprache liegen.

Michael Kryenbühl und Ivan Weiss, Bildende Künstler, Kanton Luzern
Juni bis September 2021

Michael Kryenbühl (*1985) und Ivan Weiss (*1981) absolvierten den Bachelor of Arts in visueller Kommunikation mit Vertiefung Graphic Design an der Hochschule Luzern. Sie arbeiten seit 2011 als selbständige Grafiker unter dem Namen Johnson/Kingston in Luzern und Bern. Ebenso unterrichten sie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.
Europa und die Schweiz, EU und die Schweiz – ein brisantes und wichtiges Thema in der Schweizer Politik und Gesellschaft. Sie wollen eine interaktive Installation realisieren, welche dem Betrachter die Möglichkeit gibt, sich mit seiner eigenen Position zu Europa und dessen vielfältigen Interpretations- und Deutungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Ihr Projekt «Europa/Eu-topia» konzipiert sich zwischen Computergame, Videoessay und interaktiver Narration. Um die Sicht der europäischen Union einzunehmen und präzise wiederzugeben, ist ein Aufenthalt in Berlin von grosser Bedeutung. In Berlin, als Hotspot für internationale Künstler sowie der Gameszene, werden Michael Kryenbühl und Ivan Weiss den nötigen Input für die Ausarbeitung ihres gesellschaftskritischen Projekts generieren können.

Eva Holz, Literatur, Kanton Luzern
Oktober 2021 bis Januar 2022

Eva Holz (*1959), aufgewachsen und wohnhaft in Luzern. Sie besuchte die Ringier Journalistenschule und ist nach langjähriger Redaktionstätigkeit seit 1993 als freie Journalistin, Texterin und Autorin tätig. Sie schrieb u.a. eine Biografie von Roberto Niederer, Glasbläser und Retter der „Glasi“ Hergiswil und ist Mitherausgeberin und Co-Autorin der Porträtsammlung „Diese Urner“, erschienen im Limmat Verlag Zürich.
In Berlin will Eva Holz das Projekt einer faktenbasierten Erzählung weiterentwickeln. Im Zentrum der Geschichte stehen Verfolgte, welche vor dem Zweiten Weltkrieg die Flucht aus Deutschland in die Schweiz geschafft haben. Beleuchtet werden die Umstände der Flucht, die schweizerische Flüchtlingspolitik wie auch der unermüdliche Kampf von Menschen um ihr Existenzrecht. Der viermonatige Aufenthalt in Berlin wird der Autorin von Nutzen sein, um sich vor Ort vertieft mit dieser Zeit auseinanderzusetzen.

Amt für Kultur
Information


Diese Seite drucken oder teilen:

  • Seite drucken