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Der Aal – ein Alleskönner vom Aussterben bedroht

Seit dem 1. Januar 2021 gilt ein Fangverbot in der Schweiz

(AfG/i) Der europäische Aal (Anguilla anguilla) gilt als vom Aussterben bedroht. Seit dem 1. Januar 2021 ist er durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der ganzen Schweiz unter Schutz gestellt und darf nicht mehr gefangen werden.

Der Aal ist ein Alleskönner. Er hält den Druck in mehreren tausend Metern Meerestiefe aus, kann sich aber auch auf einigen hundert Metern an Land über feuchte Wiesen aalen. Dabei nimmt er über seine Haut einen Teil des benötigten Sauerstoffs auf. Der Aal lebt in Süss- und in Salzwasser. Dazu muss er seine Physiologie umstellen. Er ändert aber auch Farbe, Form und Namen. So wird er im Laufe seines Lebens vom Weidenblatt- zum Glas-, Gelb- und schliesslich zum Blankaal und wandelt sich von einer durchsichtigen, weidenblattförmigen Larve zu einem erwachsenen, jetzt schlangenförmigen Fisch, bei dem Weibchen über einen Meter lang werden können. Der Aal kann mehrere tausend Kilometer lange Distanzen zurücklegen, hat eines der besten Riechorgane in der Tierwelt und wird bis zu 20 Jahre alt. Der Aal kann alles!

Das stimmt leider nicht ganz. Weil der Aal im Laufe seines langen und vielfältigen Lebens vielen, auch menschgemachten, Gefahren ausgesetzt ist, sind seine Bestände drastisch zurückgegangen. Er wird heute weltweit als vom Aussterben bedroht eingestuft. Dies auch in der Schweiz. Der Bund hat diesen Schutzstatus in der Verordnung zum Bundesgesetz über die Fischerei (VBGF) auf den 1. Januar 2021 übernommen. Der Aal darf seither in der Schweiz nicht mehr gefangen werden. Sollte er einem Fischer trotzdem an die Angel gehen, muss er ihn möglichst schonend von dieser lösen und ins Gewässer zurücksetzen. Es ist zu hoffen, dass diese Massnahme und die Beseitigung weiterer, menschgemachter Gefahren für den Aal, dazu beitragen, dass der europäische Aal auch diese Herausforderungen überwinden kann. Gelingt ihm das, dann ist er wirklich ein Alleskönner!

Im Kanton Schwyz wurden vor allem in den Seen, hauptsächlich im Lauerzersee, Aale gefangen. Wie in ganz Europa gingen auch hier die Fangzahlen zurück. Wurden Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre noch weit über hundert Aale in der Fangstatistik erfasst, wurden mit Ausnahme von 2011 (91) nie mehr über fünfzig erreicht. Tiefstwerte wurden in den Jahren 2016 (1), 2018 (1) und 2019 (3) verzeichnet.

Eine gute und kurze Dokumentation zum Leben des Aals kann hier bezogen werden: https://shop.wildtier.ch/de/products?product=441

Umweltdepartement

Auskunft: Amt für Gewässer, Kuno von Wattenwyl, Leiter Abteilung Fischerei, Telefon 041 819 18 42 (erreichbar: 11.00 – 12.00 Uhr)


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