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Eine Baumallee für alle

Bundesrätin Simonetta Sommaruga eröffnet zum internationalen Tag der Biodiversität eine Baumallee in Arth

(AWN/i) Der Talboden von Arth ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Auf dem Areal der Eigentümerfamilie Risi im «Zayenfeld», «Vorder Ehrli» sowie im von der Familie gepachteten «Baumgarten» entstand diesen Frühling eine neue Attraktion. Entlang des «Alten Pilgerweges» und der «Rindelstrasse» wurden über 150 Hochstammbäume und 260 Wildsträucher gepflanzt. Bundesrätin Simonetta Sommaruga und zahlreiche weitere Behördenvertreter eröffneten am Samstag die neue Baumallee. Umrahmt wurde der Anlass von Musiker Bernhard Betschart und sieben Kindern, welche Wünsche an die Bäume richteten.

Der Arther Gemeindepräsident Ruedi Beeler konnte sehr prominente Gäste begrüssen: Bundesrätin Simonetta Sommaruga, den Schwyzer Umweltdirektor Sandro Patierno, BAFU-Direktorin Katrin Schneeberger sowie die Präsidentin des Fonds Landschaft Schweiz, Verena Diener.

Jahrzehntelange Baumtradition
Bis weit ins vergangene Jahrhundert hinein waren die Arther Felder und Wiesen mit unzähligen Hochstammobstbäumen bestückt. Diese prägenden Landschaftselemente wurden in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr ausgeräumt. Entlang des «Alten Pilgerweges», welcher Teilstück des Jakobswegs (Via Jacobi) nach Santiago de Compostela ist, entstand nun eine neue Allee. Gepflanzt wurden vor allem Kastanien, Nuss- und Hochstammobstbäume. Die Arbeiten wurden vom Biohof Fluofeld, Oberarth, in enger Zusammenarbeit mit der Unterallmeind Korporation Arth ausgeführt.

Bundesrätliche Baumschenkung
Als Bundespräsidentin hat Simonetta Sommaruga am 1. August 2020 auf dem Rütli jedem Kanton einen Baum geschenkt als Anerkennung der Solidarität und Hilfsbereitschaft unzähliger Menschen in der ganzen Schweiz während der Corona-Pandemie. Der Schwyzer Rütlibaum fand nun seinen Platz in der grossen Baumallee in Arth. Die Eröffnungsfeier fand passend am internationalen Tag der Biodiversität statt, Bundesrätin Sommaruga hat diese Allee im Rahmen eines kleinen Festes eröffnet.

Hoher Natur- und Landschaftswert
Anlässlich der Feier betonte Umweltdirektor Sandro Patierno die hohe Bedeutung von Baumalleen für Mensch, Natur und Landschaft. «Die einheimischen Baumarten in dieser Baumallee sind eine relevante ökologische und landschaftliche Aufwertung im Arther Talboden, bald werden sie Früchte tragen. Und schon heute bieten sie den Menschen Erholung», sagte Patierno.

Vier Studentinnen der ETH Zürich haben dieses Alleenprojekt vorangetrieben. Stellvertretend für sie bedankten sich Manuela Weber und Léa Tourché bei der Eigentümerfamilie Risi für ihre Bereitschaft, dieses «Alleen-Revival» überhaupt erst zu ermöglichen sowie beim Bund, dem Kanton und dem Fonds Landschaft Schweiz für die substanzielle Mitfinanzierung. Bundesrätin Sommaruga betonte die Bedeutung der Biodiversität, hob besonders das persönliche Engagement der vier ETH-Studentinnen hervor und bedankte sich bei allen Projektbeteiligten. „Diese Allee entstand dank dem Zusammenspiel von ganz verschiedenen Akteuren. Die Landwirtschaft, die Wissenschaft, die Politik, die Bevölkerung: Sie alle haben sich engagiert. Jeder für sich allein hätte es nicht geschafft. Das Projekt «GrossARTHige Baumalleen» macht vor, wie Artenvielfalt in der Natur funktioniert», so die UVEK-Vorsteherin.

Herzliche Kinderwünsche
Musiker Bernhard Betschart verlieh dem Anlass mit seinem Naturjuuz und einem Büchel-Intermezzo eine rundum musikalische Note. Spontan wie unverwechselbar waren die Wünsche von sieben Primarschulkindern an die Bäume, etwa: «Ich wünsche, dass die Bäume wachsen und viel Schatten spenden für die alten Leute und dass Früchte an den Bäumen sind.» Oder zur Biodiversität: «Ich wünsche mir, dass es viele Vogelnester hat und die Vögel Eier legen».

Herkunft des Begriffs
Das Wort Allee stammt aus dem Französischen und bedeutet ein «beidseitig von Bäumen gesäumter Weg». Unter dem Einfluss der französischen Gartenbaukunst fand der Begriff Anfang des 17. Jahrhunderts Eingang in die deutsche Sprache. Napoléon liess seinerzeit Baumalleen pflanzen, damit sich seine Soldaten vor Sonne und Hitze geschützt verschieben konnten. In unserer Gegend finden sich Alleen häufig entlang von Seepromenaden. Grössere Alleen wurden im Jahr 2011 auf der Rigi-Seebodenalp, auf Rigi-Klösterli und auf dem Rufiberg angelegt. Im Schatten der Alleebäume wird es künftig möglich, im Sommer auch tagsüber einen Spaziergang zu machen. Nebst dieser Bestimmung als Naherholungsangebot bezweckt die Baumallee ein eigentliches Hochstammbaum-Revival auf der Arther Talebene. Das Landschaftsbild wird aufgewertet, und Naturräume werden besser vernetzt und ökologischer gestaltet. Damit werden die Bäume gleich in mehrfacher Hinsicht Früchte tragen.

Umweltdepartement

Auskunft: Amt für Wald und Natur, Theo Weber, Vorsteher, Tel. 079 372 83 94


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