(BiD/i) Um eine objektive Entscheidungsgrundlage zu haben bei der Beurteilung der Höhe der kantonalen Beiträge an die privaten Mittelschulen, hat der Regierungsrat das Bildungsdepartement mit einer Erhebung der Schülerkosten an allen fünf Mittelschulen beauftragt. Diese Erhebung wurde von einer kantonsexternen Fachstelle durchgeführt. Erhoben wurden die Betriebskosten pro Schüler, einmal ohne und einmal mit Berücksichtigung der Gebäudekosten. Im ersten Fall ergab sich für die Gymnasien ein durchschnittlicher Wert von rund Fr. 19 500.--. Werden die Gebäudekosten hinzugerechnet, so liegt der durchschnittliche Wert um rund Fr. 4000.-- höher. Die Erhebung dient dem Regierungsrat als Basis und Entscheidungsgrundlage für die Stellungnahme zur eingereichten Mittelschulfinanzierungsinitiative.   

Die Kosten pro Schüler an den Mittelschulen waren und sind immer wieder ein Thema im Kanton Schwyz; dies insbesondere im Zusammenhang mit den kantonalen Beiträgen an die privaten Mittelschulen. Mit der Volksinitiative «Für eine faire Mittelschulfinanzierung», deren Forderung nach höheren Beiträgen sich primär auf die Schülerkosten an den kantonalen Mittelschulen abstützt, wird das Thema erneut in den Fokus gerückt. Daraus ergab sich der Bedarf zur Klärung der aktuellen Schülerkosten an den einzelnen Mittelschulen. Im Auftrag des Bildungsdepartementes haben externe Spezialisten in enger Zusammenarbeit mit den fünf Mittelschulen die Kostenanalyse durchgeführt.   

Form der Erhebung
Erhoben wurden die Nettokosten pro Schüler für das Gymnasium und für die Fachmittelschule (FMS) in den Jahren 2018 - 2020, wobei das FMS-Angebot nur an zwei Schulen, nämlich an der Kantonsschule Ausserschwyz und am Theresianum Ingenbohl, geführt wird. Erhoben wurden die Schülerkosten für den reinen Schulbetrieb (ohne Tageschule, Internat oder weitere Bereiche), dies einerseits ohne Einbezug der Gebäudekosten und andererseits mit Einbezug der Gebäudekosten.   

Kernergebnisse und Folgerungen

• Die durchschnittlichen Schülerkosten (ohne Berücksichtigung der Gebäudekosten) bei den Gymnasien aller Mittelschulen im Kanton Schwyz belaufen sich auf Fr. 19 457.--.
• Die Kosten der zwei kantonalen Mittelschulen unterscheiden sich stark. Bei der Kantonsschule Kollegium Schwyz (KKS) betragen sie rund Fr. 24 200.--, bei der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) sind es rund Fr. 17 700.--. Diese grosse Differenz liegt grösstenteils im Umstand begründet, dass die Fixkosten einer Schule auf eine unterschiedlich grosse Schüleranzahl umgelegt werden, so sind es im Gymnasium bei der KKS rund 270, bei der KSA rund 500 Schüler.
• Bei den drei privaten Mittelschulen betragen die Kosten beim Gymnasium im Durchschnitt rund Fr. 18 500.--.  
• Die durchschnittlichen Schülerkosten bei den beiden FMS-Schulen (KSA, Theresianum Ingenbohl) belaufen sich auf Fr. 15 401.--.  
• Die durchschnittlichen Schülerkosten (mit Einbezug der Gebäudekosten) liegen bei den Gymnasien um durchschnittlich rund Fr. 4000.--, bei den FMS-Angeboten um durchschnittlich rund Fr. 3000.-- höher, wobei die Unterschiede unter den einzelnen Mittelschulen in etwa gleich sind wie bei den Kosten ohne Einbezug der Gebäudekosten. Dies lässt darauf schliessen, dass die Gebäudekosten der öffentlichen Schulen in etwa mit denjenigen der privaten Schulen vergleichbar sind. 
• Da die Kosten in Relation zur Schüleranzahl ausgewiesen werden, ist die Schüleranzahl ein wesentlicher Treiber der Kosten. Die Schülerzahlen an den Gymnasien haben sich in den Jahren 2018 bis 2020 unterschiedlich entwickelt. Beim Gymnasium Immensee und der Kantonsschule Ausserschwyz sind leicht steigende Zahlen erkennbar. Bei den anderen Mittelschulen hat die Schüleranzahl in den letzten drei Jahren stagniert oder ist leicht gesunken. Bei den FMS-Angeboten zeigt sich an beiden Schulen eine tendenzielle Abnahme der Schüleranzahl.   
• Interessant ist letztlich der Vergleich zu den heutigen kantonalen Beiträgen an die privaten Mittelschulen: Diese sind gesetzlich auf Fr. 19 500.-- bzw. Fr. 19 675.-- (mit Informatik) festgelegt und indexiert. Für das laufende Schuljahr betragen sie im Durchschnitt rund Fr. 19 600.-- 

Weiteres Vorgehen
Die Schulleitungen der fünf Mittelschulen sind im Rahmen einer Informationsveranstaltung über die Ergebnisse informiert worden. Die Kostenerhebung der Mittelschulen dient dem Regierungsrat als Entscheidungsgrundlage bei der Beurteilung über die Angemessenheit der bisherigen Beiträge an die privaten Mittelschulen im Rahmen der Mittelschulfinanzierungsinitiative. Der Regierungsrat beabsichtigt, beide Mittelschulinitiativen im Dezember 2021 dem Kantonsrat zum Entscheid vorzulegen.  

Bildungsdepartement
Auskunft:   Regierungsrat Michael Stähli, Vorsteher Bildungsdepartement, Tel. 041 819 19 00; erreichbar am Dienstag, 31. August zwischen 15.00 und 16.00 Uhr)