(Bid/i) Im Bundesbriefmuseum findet am nächsten Wochenende ein Vortrag der Reihe «4 x Schweizergeschichte» statt. Thema ist die Geschichte der Karten und den Einfluss, den sie auf unsere Wahrnehmung der Welt haben.

Sagenhaften Insel und bärtige Menschen
Von der Weltkarte bis zur Wegskizze: Karten helfen ihren Lesern, die Welt zu begreifen, zu erfassen und zu verstehen. Dank Karten finden wir uns zurecht. Doch das Mittelalter kannte die Welt noch nicht so, wie wir sie heute dank GPS und Satellitenaufnahmen kennen. Sagenhafte Inseln finden sich darum ebenso auf diesen Karten wie Seeungeheuer oder magische Orte. Wo würden Sie das Land der kultivierten Menschen suchen oder das Land der bärtigen Menschen?

Eine U-Bahn für Zürich?
Doch bei Karten ist auch immer Vorsicht geboten. Gerade weil wir uns gewohnt sind, uns auf sie zu verlassen, wird gerne ein bisschen am Kartenmaterial manipuliert. Zum Beispiel, um eine Stadt in die Landschaft zu schmuggeln, die gar nicht existiert oder um Zürich zu einer U-Bahn zu verhelfen.

In ihrem Vortrag erklärt Museumsleiterin Annina Michel die Geschichte der Kartografie und zeigt anhand von Beispielen, welche Funktion Karten haben können, die weit über das Finden der schnellsten Reiseroute hinausgehen.

Der Vortrag findet im Bundesbriefmuseum in Schwyz statt und wird zwei Mal angeboten: Freitag, 17. Dezember um 17.30 Uhr und Samstag, 18. Dezember um 10.15 Uhr. Die Teilnahme ist frei. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Corona-Massnahmen beschränkt. Angemeldete Personen haben Vorrang. Anmeldung unter bundesbriefmuseumNULL@sz.ch oder 041 819 20 64

Bundesbriefmuseum

Wie der im 15. Jahrhundert entdeckte Kontinent Amerika genau aussieht, war lange nicht klar. Vor allem der Norden war unbekannt – und wurde darum wie hier oft einfach offengelassen. (Karte um 1740, Staatsarchiv Schwyz)

Auskunft: Annina Michel, Leiterin Bundesbriefmuseum, Telefon 041 819 20 67