Navigieren im Kanton Schwyz

Eintauchen, Ausgraben, Einfügen

Vortrag im Bundesbriefmuseum zur Archäologie im Kanton Schwyz

(BiD/i) Im Bundesbriefmuseum findet am nächsten Wochenende ein Vortrag der Reihe «4 x Schweizergeschichte» statt. Thema ist die Archäologie im Kanton Schwyz – und damit 12'000 Jahre Menschheitsgeschichte.

Archäologische Highlights von Steinzeit bis Mittelalter
Erste menschliche Spuren im Gebiet des heutigen Kantons Schwyz hinterliessen vor mehr als 12 000 Jahren Jäger und Sammler in Einsiedeln-Langrüti und in Muotathal-Flözerbändli, wo 2020 gar ein verziertes Hirschgeweih gefunden wurde. Taucharchäologen förderten am Seedamm in Freienbach bis 6000-jährige Seeufersiedlungen zutage sowie Brückenübergänge von der Bronzezeit bis zum Mittelalter. Die Fundstellen Hurden-Rosshorn und -Seefeld gehören seit 2011 zum Unesco-Weltkulturerbe. 2020 wurde die erste prähistorische Pfahlbau-Siedlung im inneren Kantonsteil in Immensee entdeckt.

Weitere archäologische Streiflichter fallen im Vortrag auch auf Wallanlagen aus der Bronzezeit, römische Kultstätten und Münzfunde wie auch auf mittelalterliche Kirchen, Burgen, Wohntürme, Landwehren (Letzinen), Herrenhäuser aus Holz und alpine Wüstungen.

Von Wunderglauben bis Archäologie
Gerüchte, Wunderglauben und Abenteuer prägten ab dem 17. bis ins 20. Jahrhundert «private» Ausgrabungen, z.B. bereits 1679 auf dem Freiherrenberg in Einsiedeln. 1927 wurde die Verordnung über den Natur- und Heimatschutz und die Erhaltung von Altertümern und Kunstdenkmälern erlassen. Seit 1958 ist das Staatsarchiv archäologische Kontakt- und später Fachstelle des Kantons.

In seinem Vortrag taucht Ralf Jacober, Zuständiger der archäologischen Fachstelle des Kantons Schwyz, ein in die Tiefen der Menschheitsgeschichte. Geborgen und nach heutigem Wissen zusammengesetzt werden «hochkarätige» Puzzlestücke. Dadurch werden «Meilensteine» der Entwicklung der Archäologie im Kanton nachgezeichnet.

Der Vortrag findet im Bundesbriefmuseum in Schwyz statt und wird zwei Mal angeboten: Freitag, 18. Februar um 17.30 Uhr und Samstag, 19. Februar um 10.15 Uhr. Die Teilnahme ist frei. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Corona-Massnahmen beschränkt. Angemeldete Personen haben Vorrang. Anmeldung unter bundesbriefmuseumNULL@sz.ch oder 041 819 20 64

Bundesbriefmuseum

Herausragendes Fundstück von der Unesco-Weltkulturerbe-Fundstelle Freienbach-Hurden Seefeld und Beleg für weitreichende Kontakte in der Steinzeit: Der rund 4500 Jahre alte Dolch ist aus Feuerstein (Silex) hergestellt, der in einer Silexmine in der Region Touraine im mittleren Frankreich abgebaut wurde. (Foto: Unterwasserarchäologie Zürich)

Gerüchte, Wunderglauben und Schatzgräberei auf dem Freiherrenberg beim Kloster Einsiedeln um 1679: Der Einsiedler Stiftsarchivar P. Rudolf Henggeler zitierte 1967 in «Das alte Einsidlen» (Beilage des «Einsiedler-Anzeiger») aus dem Tagebuch von P. Joseph Dietrich vom Oktober 1679.

Auskunft: Annina Michel, Leiterin Bundesbriefmuseum, Telefon 041 819 20 67


Diese Seite drucken oder teilen:

  • Seite drucken