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Bedeutend bessere Rechnungsabschlüsse bei den Bezirken und Gemeinden

Übersicht Rechnungsabschlüsse 2021 der Gemeinwesen

(FD/i) Sämtliche Bezirke und Gemeinden haben ihre Rechnungen für das Jahr 2021 deutlich besser abgeschlossen als erwartet. Die Gründe liegen primär in höheren Steuererträgen sowie diversen Minderaufwänden und nicht realisierten Investitionsvorhaben. Die Steuerkraft der natürlichen und juristischen Personen erhöht sich weiter.

Erster Rechnungsabschluss unter HRM2
Die Schwyzer Bezirke und Gemeinden haben per 1. Januar 2021 neue – auf das Harmonisierte Rechnungsmodell 2 (HRM2) abgestimmte – Rechnungslegungsvorschriften erhalten. Das Gesetz findet nun nach dem Budget 2021 auch bei der Jahresrechnung 2021 Anwendung. Dabei wurden einige Neuerungen eingeführt. So orientiert sich die Jahresrechnung neu an den Bezeichnungen der Privatwirtschaft und die Erfolgsrechnung wird dreistufig mit dem betrieblichen Ergebnis, Finanzergebnis und dem ausserordentlichen Ergebnis dargestellt. Zudem schafft HRM2 erstmals einen einheitlichen Kontenrahmen über sämtliche Stufen (Bund, Kantone, Bezirke und Gemeinden). Mit den neuen Rechnungslegungsvorschriften soll den Behörden, aber auch der Öffentlichkeit, ein klares und wahrheitsgetreues Bild der tatsächlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermittelt werden (true and fair view).

Auswirkungen auf die Eröffnungsbilanz
Die Einführung des neuen Finanzhaushaltsgesetzes hatte eine Neugliederung und Neubewertung von Teilen der Bilanz zur Folge, was bei den meisten Bezirken und Gemeinden zu einer Zunahme des Eigenkapitals gegenüber dem Vorjahr führte.

Positive Rechnungsabschlüsse trotz Corona-Pandemie
Die Rechnungsabschlüsse sind bei sämtlichen Bezirken und Gemeinden bedeutend besser ausgefallen als budgetiert. Bis auf die Gemeinden Oberiberg, Vorderthal und Wollerau weisen alle Gemeinwesen im Gesamtergebnis einen Ertragsüberschuss aus. Anstelle eines erwarteten Aufwandüberschusses von total 62 Mio. Franken resultierte im Total über alle Bezirke und Gemeinden hinweg ein Ertragsüberschuss von 76 Mio. Franken. Das Gesamtergebnis fällt somit um 138 Mio. Franken, das operative Ergebnis (vor zusätzlichen Abschreibungen) sogar um 155 Mio. Franken besser aus.

Die Begründungen liegen hauptsächlich bei bedeutend höher als erwartet ausgefallenen Steuereinnahmen von rund 100 Mio. Franken gegenüber dem Voranschlag sowie in der Einhaltung und Unterschreitung von Aufwandpositionen, insbesondere durch die Streichung der Gemeindebeiträge an die Ergänzungsleistungen bzw. der vollständigen Übernahme der Kosten durch den Kanton.

Weniger Investitionen
Die Bezirke und Gemeinden sahen für das vergangene Jahr Nettoinvestitionen in der Höhe von 156 Mio. Franken vor. Investiert wurden jedoch lediglich rund 68 Mio. Franken. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine Abnahme von 32 Mio. Franken dar. Die Investitionen konnten hauptsächlich aufgrund von Projektverzögerungen nicht im geplanten Ausmass getätigt werden.

Steuerkraft auf Rekordniveau
Die hohen Steuererträge zeigen ihre Auswirkungen auch in der Steuerkraft. Die durchschnittliche Steuerkraft pro Einwohner erhöht sich um knapp 11 Prozent von Fr. 2367.-- auf Fr. 2624.--. Einzig die Gemeinden Sattel, Innerthal, Wangen und Feusisberg weisen gegenüber dem Vorjahr eine tiefere Steuerkraft pro Einwohner aus.

Solide Finanzlage
Die Eigenkapitalsituation zeigt sich insgesamt weiterhin ausgesprochen solide. Das gesamte Eigenkapital aller Bezirke und Gemeinden beträgt per Ende 2020 hohe 790 Mio. Franken. Davon sind 40 Mio. Franken zweckgebunden als Spezialfinanzierung und 132 Mio. Franken als Reserven aus Neubewertung von Grundstücken des Finanzvermögens ausgewiesen.

Insgesamt zeigen die positiven Rechnungsabschlüsse und das hohe Eigenkapital weiterhin eine solide Finanzlage aller Schwyzer Bezirke und Gemeinden. Eine Finanzlage, die eine gute Ausgangslage für die Schwyzer Gemeinwesen bildet, um die weiteren finanziellen Herausforderungen mit Zuversicht anzugehen und mittelfristig allfällige Aufwandüberschüsse tragen zu können.

Beilagen:
Kurzanalyse Verwaltungsrechnung 2021 der Bezirke und Gemeinden
Karte Veränderung Steuerkraft 2021

Finanzdepartement

Auskunft: Alex Maissen, Leiter Gemeindefinanzen, Tel. 041 819 24 15 (10.30-11.30 Uhr)


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