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«Wetternachhersage» für 12'000 Jahre?

Klimatische Zeitreise im Bundesbriefmuseum

«Höhepunkt» der Kleinen Eiszeit: Die Zeichnung zeigt Unglücksfälle im und am gefrorenen Zürichsee während des sehr strengen Winters 1570/1571. Erkennbar sind auch Rettungsmassnahmen. (Zentralbibliothek Zürich, Ms. F 19, 191r)

Im Bundesbriefmuseum findet am nächsten Wochenende der letzte Vortrag der diesjährigen Reihe «4 x Schweizergeschichte» statt. Beleuchtet werden die geschichtlichen Verhältnisse von Klima, Umwelt und Mensch in Europa, der Schweiz und Schwyz.

Wie bestimmt Klima den Menschen?
In der Antike hielt man eine Reihe von klimatisch bedingten Missernten als Auslöser für die Wanderung der Helvetier in römisches Gebiet. Auch der griechische Gelehrte Aristoteles vermutet, dass das Klima eine unmittelbare Wirkung hat und verantwortlich ist für die Mentalität der Menschen und damit auch für die Geschichte. Allerdings, so eine Richtung der aktuellen Forschung zur Klimageschichte, sind solche direkten Linien von Ursache und Wirkung nicht nachweisbar. Insbesondere das geschichtliche Verhältnis von Temperaturschwankungen und Mensch habe langfristige Auslöser, langsame Verläufe und unterschiedliche Auswirkungen und sei gekennzeichnet durch «schleichende Anpassungen».

Klimatische Zeitreise
Der Vortrag ist eine klimatische Zeitreise und führt von ur- und frühgeschichtlichen Epochen über das Mittelalter und die «Kleine Eiszeit» bis in die Neuzeit und die Wärme-Tendenz nach 1900. Ralf Jacober, wissenschaftlicher Archivar im Staatsarchiv Schwyz, geht darin kontroversen Fragen nach: Ist das Klima die Ursache für Wendepunkte in der Geschichte der Menschheit? Oder gab es in der Ur- und Frühgeschichte auch Klimawandel ohne Krise? Wie ging man früher mit klimatischen «Krisen» um? Und wie zuverlässig sind unsere Quellen über Klima, Umwelt und Mensch vor Tausenden von Jahren?

Der Vortrag findet im Bundesbriefmuseum in Schwyz statt und wird zwei Mal angeboten: am Freitag, 15. März 2024, um 17.30 Uhr und am Samstag, 16. März 2024, um 10.15 Uhr. Die Teilnahme ist frei.

Bundesbriefmuseum

Auskunft: Annina Michel, Leiterin Bundesbriefmuseum, 041 819 20 67


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