Navigieren im Kanton Schwyz

Vergabe des Zentralschweizer Ateliers in Berlin von November 2015 bis Oktober 2016

Je viermonatige Aufenthalte für Zentralschweizer Kunstschaffende

Schwyz, 15. Dezember 2014

Vergabe des Zentralschweizer Ateliers in Berlin von November 2015 bis Oktober 2016

Je viermonatige Aufenthalte für Zentralschweizer Kunstschaffende

 

Kunstschaffende aus den Kantonen Nidwalden, Obwalden, Uri, Schwyz, Glarus und Luzern werden 2015/2016 für je vier Monate in den beiden Atelierwohnungen der Zentralschweizer Kantone in Berlin leben und arbeiten.

Seit Juli 2003 bieten die Zentralschweizer Kantone (inkl. Glarus, jedoch ohne Zug, das ein eigenes Atelier in Berlin betreibt) ihren Kunstschaffenden diverser Sparten die Möglichkeit eines viermonatigen Aufenthaltes in Berlin-Mitte. Das Stipendium beinhaltet die unentgeltliche Benützung der Wohnung sowie einen monatlichen Lebenskostenzuschuss. Die Atelierwohnungen werden von der Landis & Gyr Stiftung den Zentralschweizer Kantonen kostengünstig zur Verfügung gestellt.

Folgende Kultur- und Kunstschaffende sind von den jeweiligen Kulturkommissionen ausgewählt worden:

Lotte Müggler-Kubli, bildende Kunst, Glarus
November 2015 bis Februar 2016

Lotte Müggler-Kubli (*1955), aufgewachsen in Netstal GL, kehrte nach ihrer Ausbildung und diversen Aufenthalten in verschiedenen Ländern 2008 nach Netstal zurück. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien wie Fotografie, Malerei und macht Objektinstallationen. Ihre Arbeiten waren in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz zu sehen. Sie realisierte auch verschiedene Kunst und Bau Projekte. Den Aufenthalt in Berlin möchte sie dafür nutzen, durch das Leben in der Grossstadt einen frischen Blick auf das mittlerweile auch urbanisierte Glarnerland zu bekommen.

Sara Stäuble, Kunst/Video, Schwyz
November 2015 bis Februar 2016

Sara Stäuble (*1988) ist in Küssnacht am Rigi aufgewachsen und wohnt heute in Luzern. Nach dem Gestalterischen Vorkurs an der Hochschule Luzern schloss sie 2012 ihr Studium an der Hochschule Luzern, Bereich Design und Kunst, als «Bachelor of Arts in visual communications» (Vertiefung Video) ab. Bereits während des Studiums machte sie auf sich aufmerksam. Sie ist ausgesprochen innovativ und kreativ, wobei sie in ihren Arbeiten immer wieder Elemente aus ihrer Umgebung/ Region aufnimmt – so zuletzt mit der Videoarbeit «Alphornen» an der «Kunst Schwyz 2014» in Brunnen. Heute ist sie als freischaffende Videokünstlerin und Cutterin tätig.

Ihre Herangehensweise an neue Themen und Projekte beschreibt Sara Stäuble als Dominospiel: eins ergibt das andere. Sie treffe Leute, sehe neue Dinge, spreche über ihre Ideen und entwickle diese aufgrund neuer Hinweise weiter – quasi eine absurde Schatzsuche nach dem Ursprung der eigenen Gedanken und Bildern. In Berlin hofft sie, Antworten auf die Fragen zu finden, die sie an ihre Bilder richtet. In welcher Form sich die Arbeit präsentiert, ist noch offen, sicher jedoch im filmischen, fotografischen oder videoinstallativen Bereich. Zudem möchte Sara Stäuble den Atelieraufenthalt in Berlin nutzen, um Text in ihre Arbeit einfliessen zu lassen. Dadurch soll den Bildern eine Geschichte übergezogen oder Gedankenfetzen zu einer Textkomposition versponnen werden.

Thomy Truttmann, Theater/Regie, Uri
März bis Juni 2016

Thomy Truttmann (*1956), aufgewachsen in Seelisberg UR, absolvierte nach seiner Ausbildung zum Primarlehrer eine Schule für Bewegungstheater und Mimik in Zürich. Sein künstlerisches Werk, meist in der freien Szene, ist weit über die Zentralschweiz hinaus bekannt. Er arbeitet als Verfasser von Stücken, als Regisseur, aber auch als Schauspieler mit hoher Stimmigkeit und Präsenz. Als profunder Theaterpädagoge prägte er das Zentralschweizer Laientheater seit Jahrzehnten. Bei vielen Jugendlichen und in den Urner Schulen hinterliess er mit seiner ernsthaft-humorvollen Präsenz nachhaltige Spuren. Mit dem Berlin-Atelier erhält der Künstler nun den inspirierenden Freiraum für seine grossen Pläne in den Bereichen Inszenierung, Dramaturgie, Musik, Tanz, Choreografie, Bühnenbild, Lichtdesign und Bühnenbild.

Andri Stadler, bildende Kunst, Luzern
März bis Juni 2016

Andri Stadler (*1971) ist in Aadorf TG geboren. 1996 kam er nach Luzern um an der Hochschule Luzern – Design und Kunst zu studieren. Seither lebt und arbeitet er in Luzern, seit 1999 ist er Mitglied der Alpineum Produzentengalerie. Seine aktuellen Fotoarbeiten experimentieren an der Grenze des sichtbaren, in grossformatigen Bildern sucht er nach dem Verschwinden des Lichts in der Dämmerung. Seine Arbeiten wurden verschieden ausgezeichnet, er zeigte sie in Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland. Das Atelierstipendium in Berlin möchte er als Freiraum nutzen, um seine Arbeit an grossstädtischen Motiven weiter zu entwickeln.

Dominik Wyss, Musik/Komposition, Nidwalden
Juli bis Oktober 2016

Dominik Wyss (*1956) ist in Triengen LU geboren. Nach der Matura am Kollegi in Stans studierte er an der Universität Zürich Musikwissenschaften und Germanistik. Seit 1983 arbeitet er als Lehrer am Kollegi in Stans, er betreut da auch den Chor und das Orchester. Regelmässig arbeitet er an Kompositionen, vor allem für das Theater. Seine Kompositionen wurden mehrfach aufgeführt, 1997 wurde er mit dem Anerkennungspreis der Schindler Kulturstiftung ausgezeichnet. Den Aufenthalt in Berlin möchte er für die Arbeit an einer neuen Komposition nutzen, die – ohne Theater- oder Filmbilder – das Leben der Grossstadt abzubilden versucht.

Isabella Girtanner, bildende Kunst, Obwalden
Juli bis Oktober 2016

Isabella Girtanner (*1983) ist in Sarnen OW geboren. Nach einem Grundstudium in Germanistik und Anglistik an der Universität in Zürich studierte sie Design und Kunst an der Hochschule, und absolvierte ein Studienjahr in Wien. Ihre Arbeiten erforschen den Skulpturbegriff, häufig sind es Interventionen in einen bestimmten, bestehenden Raum. Sie zeigte ihre Arbeiten in verschiedenen Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland. Während des Berlinaufenthaltes möchte sie ihre Recherchen vorantreiben für weitere geplante Werke.

Amt für Kultur
Information


Diese Seite drucken oder teilen:

  • Seite drucken