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Hochwasserschutz am Lauerzersee: Objektschutz oder Seeregulierung?

Informationsanlass zu den Kosten und Wirkungen verschiedener Massnahmen

Schwyz, 13. Dezember 2016

Hochwasserschutz am Lauerzersee: Objektschutz oder Seeregulierung?

Informationsanlass zu den Kosten und Wirkungen verschiedener Massnahmen

 

(UD/i) Die wiederkehrenden Hochwasser am Lauerzersee gefährden keine Menschenleben, verursachen aber beträchtlichen Sachschaden. Eine aktuelle Studie gibt Antworten auf die Frage, wie den Hochwasserrisiken mit und ohne Seeregulierung begegnet werden kann. Das Umweltdepartement hat an einer öffentlichen Informationsveranstaltung vom 12. Dezember 2016 über den aktuellen Stand informiert.

Die grundsätzlichen Möglichkeiten zur Reduktion der Hochwasserrisiken am Lauerzersee wurden in einer Studie im Jahr 2015 erarbeitet. In einem Folgeauftrag wurden anschliessend Massnahmen mit und ohne Seeregulierung untersucht. Das Umweltdepartement hat am Montag, 12. Dezember 2016, an einer öffentlichen Veranstaltung in Lauerz über die Ergebnisse informiert.

Objektschutz oder Seeregulierung?
Grundsätzlich kann den Auswirkungen des Hochwassers mit zwei Methoden begegnet werden: Mit Schutzmassnahmen direkt an den gefährdeten Bauten oder mit einer Seeregulierung, um die extremen Hochwasserpegel zu reduzieren. Die Seeregulierung bedingt eine Kapazitätserhöhung des Abflusses an der Seeweren. Dies kann entweder durch einen Totalausbau der Seeweren oder mit einem Hochwasserentlastungsstollen durch den Urmiberg erfolgen. Durch eine Stollenlösung wäre ein Ausbau der Seeweren ab dem Einlaufbauwerk nötig. Das kritische, dicht besiedelte Gebiet in Unterseewen würde umgangen werden.

Kosten und Nutzen als Bewertungsgrundlage
Die Studie legt dar, dass die im Gefährdungsgebiet des Hochwassers liegenden Gebäude rund um den Lauerzersee mit einem Gesamtaufwand von rund 1.5 Mio. Franken vor den direkten Folgen des Hochwassers geschützt werden könnten. Die Kosten für einen Totalausbau der Seewern werden auf rund 28 Mio. Franken geschätzt. Eine Stollenlösung käme, je nach Länge des Stollens, auf circa 31 – 32 Mio. Franken. Diese Kosten bilden zusammen dem zu erwartenden Nutzen sowie den Chancen und Risiken die Entscheidungsgrundlagen für das weitere Vorgehen.

Entscheid noch offen
Der Entscheid, welches Massnahmenpaket zum Hochwasserschutz am Lauerzersee umgesetzt werden soll, wurde noch nicht gefällt. Die Objektschutzmassnahmen könnten unverzüglich an die Hand genommen werden, wie dies ein Teil der betroffenen Liegenschaftsbesitzer auf privater Basis bereits getan hat. Soll dagegen eine Variante zur Seeregulierung weiterverfolgt werden, müssten im Rahmen der Erarbeitung des Wehrreglements die Auswirkungen auf die Ökologie, insbesondere auf die Moorlandschaft am Lauerzersee als Teil des Bundesinventars der Landschaften von nationaler Bedeutung, mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung beurteilt werden.

Umweltdepartement
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Dokumentation:


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