Navigieren im Kanton Schwyz

Wald-Wild-Lebensraum Konzept zugunsten des Schutzwalds an der Rigi

Die beiden Standortkantone Luzern und Schwyz arbeiten zusammen

Schwyz, 10. Juli 2013

Wald-Wild-Lebensraum Konzept zugunsten des Schutzwalds an der Rigi

Die beiden Standortkantone Luzern und Schwyz arbeiten zusammen

 

(UD/i) Die Wälder an der Rigi, insbesondere jene an der Nordlehne, bieten wirksamen Schutz vor Steinschlag, Erosion, Hochwasser, Rutschung und Murgang. In Lagen oberhalb 1000 Metern über Meer verhindern sie zudem das Anreissen von Lawinen. Seit Jahren bereiten Wildschäden im Schutzwald Sorgen. Anfang Juli 2013 luden der Vorsteher des Umweltdepartements, Landesstatthalter Andreas Barraud, und der zuständige Dienststellenleiter des Kantons Luzern, Dr. Christoph Böbner (lawa) zu einer Sitzung nach Goldau ein. Die Vertreter von Bund, Kantonen, Gemeinden, Forstwirtschaft, Jagd, Land- und Alpwirtschaft sowie Tourismus und Infrastrukturen waren sich darin einig, im Rahmen verschiedener Arbeitsgruppen die Problematik zu analysieren und mögliche Massnahmen auszuarbeiten.

 

Die Wald-Wild-Frage war, insbesondere an der Rigi, in der Vergangenheit wiederholt Gegenstand verschiedenster Untersuchungen und Diskussionen. In Absprache mit dem Kanton Luzern wurde nun ein externer Projektleiter eingesetzt. Es handelt sich um den Urner Jagdverwalter und Forstingenieur Josef Walker. Er ist beauftragt, gemeinsam mit sämtlichen Interessenvertretern in den beiden Standortkantonen Schwyz und Luzern Vorschläge zur Sicherstellung der Naturverjüngung mit standortgerechten Baumarten ohne Schutzmassnahmen auszuarbeiten.

Hoher Schutzwaldanteil
Walker stellte einleitend fest, dass an der Rigi von den insgesamt 4‘300 Hektaren Wald 3‘300 Hektaren Schutzwald sind. Die Abhänge der Rigi sind vielerorts steil, felsig und dicht bewaldet. Dieser Schutzwald ist für die Minderung aller Gefahrenprozesse essenziell. „Von einem intakten Schutzwald profitieren nicht nur die Anrainergemeinden“, so Umweltdirektor Andreas Barraud, „sondern auch mehrere wichtige Verkehrsträger und Infrastrukturanlagen“. So die Kantonsstrassen auf Schwyzer und Luzerner Boden, die Gotthardlinie der SBB, die Autobahn A4 sowie verschiedene Hochspannungsleitungen.

Natürliche Waldverjüngung gefährdet
Bei der Schutzwaldbewirtschaftung spielt die natürliche Verjüngung mit geeigneten Baumarten eine zentrale Rolle. An verschiedenen Orten an der Rigi ist sie jedoch durch starken Wildverbiss gefährdet. Insbesondere die Verjüngung der waldbaulich wertvollen Weisstanne wird stellenweise durch das Wild verunmöglicht. Bei der Esche und beim Ahorn liegt der Verbiss im Bereich der tolerierbaren Grenzwerte. Und ausgerechnet diese Boden stabilisierenden und für den Waldaufbau wichtigen Baumarten sind vom Wild bevorzugte Verbisspflanzen.

Mögliche Massnahmenkataloge
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es zur Lösung der Verjüngungsprobleme in den Schutzwäldern sowohl Massnahmen auf jagdlicher, land- und alpwirtschaftlicher sowie forstlicher Ebene braucht. Aber auch in den Bereichen Tourismus und Raumplanung sollen Massnahmen erarbeitet werden, welche den Lebensraum des Wildes beruhigen helfen und damit den Verbiss an den jungen Waldbäumen mindern. Generell müssen zur Problemlösung integrale Ansätze gesucht werden, welche die verschiedenen und zum Teil widersprüchlichen Interessenlagen mit einbeziehen.

Arbeitsgruppen bilden
Zu diesem Zweck sollen in den nächsten Wochen Arbeitsgruppen gebildet werden. Diverse Versammlungsteilnehmer haben sich bereits für die Mitwirkung in einer der vier Arbeitsgruppen angemeldet. Die Gruppen werden zu den Themen Wald, Wild, Land-und Alpwirtschaft sowie Tourismus und Infrastruktur tagen. Die erste Arbeitsgruppensitzung findet Ende August 2013 statt.

Umweltdepartement
Information


Diese Seite drucken oder teilen:

  • Seite drucken