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Abschlüsse

Panzertüren

In den für die Schweiz bestimmten Schutzbauten nach TWP, TWS, TWO dürfen nur normierte Panzertüren, die den Vorschriften des BABS (Zulassungsschild) entsprechen, eingebaut werden.

Die Panzertüren sind so konstruiert, dass sie den geforderten Schutz gegen reflektierten Luftstoss, Kernstrahlung, gasförmige Kampfstoffe sowie Brandhitze, Splitter und Staub bieten.

Panzertüren (Dicke 20cm) dienen als Aussenabschlüsse.
Sie werden auf der Aussenseite des Schutzraumes angebracht, so dass sie bei einem Druckstoss auf die Schutzhülle gepresst werden.

Panzertore

Panzertore (Dicke 20cm) sind 2-flüglig und werden als Abschlüsse für spezielle Materialräume, spezielle Schutzräume und militärische Anlagen verwendet. Vielfach werden diese Abschlusstypen den jeweiligen Bedürfnissen angepasst konstruiert und ausgeführt.

Panzerschiebewände

Panzerschiebewände (Dicke 20–30cm)sind 1- oder 2-flüglig und werden als Abschlüsse für grosse Durchfahrten z.B. von Sammelgaragen und insbesondere für militärische Anlagen verwendet. Vielfach werden diese Abschlusstypen den jeweiligen Bedürfnissen angepasst konstruiert und eingebaut.

Panzerdeckel

Notausstiegsschacht oder Fluchtröhre werden mit einem Panzerdeckel (Dicke 20cm) abgeschlossen, der auf der Innenseite des Schutzraumes angeschlagen ist.

Schwellenlose Panzertüre

Erdrutsch nach UnwetterUm die Friedensnutzung zu erleichtern, können Türen mit wegnehmbarer Schwelle eingebaut werden.

Beim Einbau der Türe ist die Schwelle am Stahlrahmen festgeschraubt.
Nach dem Einbau wird die wegnehmbare Schwelle an der Türe oder daneben ink. dem Montagewerkzeug und den Schrauben fest montiert/gelagert.

Rote Tür

Eine Rote Türe ist ein zusätzlicher Abschluss (Panzertüren oder Panzerdeckel), der sich zwischen dem geschützten und dem ungeschützten Bereich (sowohl Gas- als auch Druckschutz) befindet und nur zivilschutzfremd genutzt wird.
Die Rote Türe muss eine Abschliessvorrichtung aufweisen und entsprechend beschriftet sein.

Drucktüren

Drucktüren (Dicke 10cm) sind Zwischenabschlüsse zwischen Schutzraumabteilen.
Anstelle von Drucktüren werden heute in Schutzräumen nur noch Holztüren eingebaut.

 

Masse von Abschlüssen

Bezeichnung Flügel
Anzahl
Lichtmass
Breite cm
Lichtmass
Höhe cm
Stärke
Türblatt cm
Schutzgrad
bar
Spezielles
Panzertüre PT1 1 80 85 20 3  
Panzertüre PT2 1 100 185 20 3  
Panzertüre PT3 1 140 220 20 3 Schwelle wegnehmbar
Panzertüre PT4 1 60 120 20 3  
Panzertor PTO1 2 240 210 20 1  
Panzertor PTO2 2 240 210 25 3  
Panzerdeckel 1 60 80 20 3  
Panzerschiebewand   bis 700 240 25 oder 35 1 und 3  
Drucktüre DT1 1 80 185 10 0.5  
Drucktüre DT2 1 100 185 10 0.5  
Drucktüre DT3 1 140 220 10 0.5 Schwelle wegnehmbar

Versetzen von Abschlüssen

Gemäss den Weisungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS) müssen Panzertüren, Panzerdeckel und Drucktüren in geschlossenem Zustand in die Schalung eingebaut und betoniert werden.
Dazu hat das BABS ein Video erstellt: Video: Einbau einer Panzertüre

Abschlusselemente müssen beim Betonieren der Wände in geschlossenem Zustand in der Wandschalung stehen und in geschlossenem Zustand betoniert werden.
Ein Einbau in geöffnetem Zustand ist nicht zulässig.
Die Tür- und Fensterblätter dürfen nicht vom Stahlrahmen getrennt werden.

Die Praxis bestätigt, dass in geöffnetem Zustand betonierte Abschlüsse nicht korrekt geschlossen werden können. Die ordnungsgemässe Instandstellung ist mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand zu Lasten der Bauunternehmung verbunden.

Damit die teilweise sogar rohen Metallteile nicht rosten, sind die Abschlüsse nach dem Entfernen der Schalung allseitig mit Plastikfolie abzudecken. 

Die minimalen Abstände und Einbaumasse sind einzuhalten. Bild unten als Datei: Einbau von PT

Verschlüsse

Jeder Abschluss ist mit mind. 2 Schliesskloben und Sicherungsbolzen ausgerüstet. Die Schliesskloben dürfen nicht selbständig umlegen und müssen mit dem gleichen Kraftaufwand geschlossen werden können.
Die Sicherungsbolzen müssen gängig sein (nicht streichen) und dienen zum Verriegeln der Abschlüsse von innen.

Dichtungen

Jeder Abschluss ist mit einer umlaufenden Dichtung ausgerüstet.
Die Dichtungen müssen sauber, geschmeidig und unbeschädigt sein.
Sind Nuten und Dichtungen mit Zementrückständen (Bojake) verschmutzt, so sind

  • die Dichtungen zu entfernen
  • Nuten und Dichtungen zu reinigen
  • die Dichtungen nach dem Streichen wieder einzuleimen

Selbstbefreiungsvorrichtung

Jede Schutzbaute ist mit mind. einer Selbstbefreiungsvorrichtung auszurüsten. Diese wird an der innersten Panzertüre auf der Schutzraumseite befestigt. Die Einstecköffnung am Mauerrahmen für das Vierkantrohr muss frei von Betonrückständen sein.

Farbanstriche

Negativbeispiel

Rostige Verschlüsse sind zu zerlegen; die Dichtungen aus rostigen Nuten zu entfernen.

Sämtliche Metallteile (Ausnahme Sicherungsbolzen) sind:

  • gründlich zu reinigen
  • mit einem Voranstrich (Primerfarbe) zu versehen
  • mit einer Kunstharzfarbe 2x zu streichen

Abschlüsse sollten nicht gespritzt werden, da das Ergebnis meistens bemängelt (siehe Foto) werden muss.

Vorabnahme und Kontrollen

Projektverfasser, Bauleiter, Unternehmer und Eigentümer sind angehalten, eine Vorabnahme / Kontrolle durchzuführen. Im Register Abnahme sind die Kontrollpunkte pro Thema aufgelistet.

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