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Aussenbauwerke

Anzahl Bauwerke

Die Anzahl von trümmersicheren Notausstiegen (NA), bzw. Fluchtröhren (FR) ist abhängig von der Schtzraumgrösse und dessen Anzahl Schutzplätze (SP).

Schutzräume nach TWP

Freifeldschutzräume nach TWS

Schutzräume für Kranken- und Altersheime nach TWS

Schutzräume in Tiefgaragen nach TWS

Fluchtröhre (FR)

Fluchtröhren dienen der Selbstbefreiung und als Luftfassung.
Sie führen ausserhalb des angenommen H/2-Trümmerbereichs (halbe Traufenhöhe) ins Freie.

Die Länge der Fluchtröhre beträgt mindestens 2m und ist mit einem Gefälle von 1% womöglich gegen den Ausstiegsschacht hin entwässert. Sie kann aus Fertigelementen oder in Ortsbeton ausgeführt sein. Die Überdeckung hat mindestens 0.30m zu betragen.

Die Gestaltung ist den TWP 1984 Seite 49 zu entnehmen.

Notausstieg (NA)

Notausstiege dienen ebenfalls der Selbstbefreiung und als Luftfassung.
Sie führen direkt an der Gebäudefassade ins Freie und sind deshalb weniger sicher als Fluchtröhren.

Die Schachtwände müssen aus armierten Fertigelementen oder aus armiertem Ortsbeton sein. Der Sturz der Panzerdeckelöffnung muss mindestens 0.35 m unter Terrain liegen.

Die Entwässerung ist durch eine Sickerpackung oder den Anschluss an eine Entwässerungsleitung zu gewährleisten. Die Gestaltung ist den TWP 1984 Seite 51 zu entnehmen.

Schachtausstieg

Im Kanton Schwyz wird ab 1.20 m Höhe eine Steigleiter für den Ausstieg aus dem Schutzraum ins Aussenbauwerk verlangt. Dazu können Steigeisen oder Steigleitern verwendet werden.

Fluchtröhren und Notausstiege aus tieferliegenden Schutzräumen von mehr als 3 m unter Terrain sind in Ortsbeton zu erstellen. Ab 4.50m Schachthöhe sind seitlich versetzte Zwischenpodeste vorgeschrieben.

Die Gestaltung ist den TWP 1984 Seite 52 zu entnehmen. Im Kanton Schwyz wird in Notausstiegen ab 1.20m Höhe auf der Schmalseite des Schachtes eine Steigleiter verlangt. Zudem ist über dem Sturz des Panzerdeckels ein Wasserabtropfblech (Z-Blech) anzubringen. Der Ausstiegsschacht von Fluchtröhren hat in gerader Linie des Bauwerks ein Mindestmass von 1m aufzuweisen und darf oben auf eine Nennweite von 0.60m verjüngt sein.

Die Schachtleiter ist in Linie des Bauwerks an der geraden Seite des Konus anzubringen. Die Entwässerungsöffnung des Bodenablaufs ist mit einem Ablaufgitter zu versehen.

Schachtabdeckung

Als Abdeckung für den Ausstiegsschacht von Fluchtröhren und Notausstiegen ist ein handelsüblicher gelochter Deckel bzw. Gitterrost anzuordnen (Luftöffnung total mind. 0.06m2). Die Abdeckung muss den friedensmässigen Anforderungen (Begehbarkeit, eventuell Befahrbarkeit, Sicherung gegen Herabfallen) genügen.

Es wird empfohlen, ein feinmaschiges Gitter anzubringen, welches das Eindringen von Unrat, Blättern und Tieren verhindert. Mit der Überdachung eines Bauwerks kann

  • die Luftfassung sichergestellt
  • das Verstopfen der Entwässerung verhindert
  • Schmutz und Tiere ferngehalten
  • die Reinigung erleichtert werden. Ein trümmersicheres Bauwerk aus Ortsbeton kann verwendet werden, wenn
  • aus Platzmangel die Fluchtröhre nicht die nötige Distanz zum Gebäude hat
  • keine Fluchtröhre erstellt werden kann
  • Überflutungsgefahr droht
  • das Bauwerk mehrere Zwecke erfüllen muss. In gewissen Ausnahmefällen muss der Ausstiegsschacht mit einem geschlossenen Deckel versehen werden.

In solchen Fällen ist die Fluchtröhre für den Unterhaltsbetrieb der Belüftung an geeigneter Stelle mit einer zusätzlichen separaten Luftfassung zu versehen.

Diese separate Luftfassung kann auch an der Gebäudefassade mittels Halbschacht sichergestellt werden.

Gittersicherung

Gebäude- und Unfallversicherungen schreiben vor, dass Gitterabdeckungen über Einstiegsöffnungen mit einfachen Mitteln zu sichern sind.

Da es sich um Ausstiegsschächte handelt, sollten diese grundsätzlich nur von innen geöffnet werden können. Dazu sind rostfreie Systeme zu verwenden, die

  • keine Werkzeuge erfordern
  • von aussen nicht geöffnet werden können
  • oft betätigt werden können und nur geringe Wartung erfordern
  • nach Jahren des Nichtgebrauchs noch funktionieren

Aussenisolation im Bereich des Notausstiegs

Der minimale Querschnitt des Notausstiegs von 0.80 x 0.60 m muss eingehalten werden. Die Aussenisolation ist auszusparen oder ein entsprechend grösseres Bauwerk zu versetzen.

Wintergarten im Bereich des Ausstiegschachtes

Wird ein Wintergarten an ein bestehendes Haus erstellt, so muss der Ausstiegsschacht des Schutzraums ausserhalb des Wintergartens liegen.

Dem Merkblatt Wintergarten im Bereich des Schutzraum-Notausstiegschachtes kann eine mögliche Lösung entnommen werden.

Vorabnahme und Kontrollen

Projektverfasser, Bauleiter, Unternehmer und Eigentümer sind angehalten, eine Vorabnahme / Kontrolle durchzuführen. Auf der Seite Abnahme sind die Kontrollpunkte pro Thema aufgelistet.

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