Elektrische Installationen
Grundlagen
Folgende Grundlagen sind für die Planung und Ausführung zu berücksichtigen:
- Technische Weisungen für den Pflicht-Schutzraumbau (TWP 1984)
- Weisung Elektrische Installationen in Schutzbauten (WeZS)
Durchführung durch die Schutzhülle
Kabeleinführungen durch die Schutzhülle müssen mit gasdichten und druckfesten Durchführungen mit einer gültigen BSZ-Zulassung ausgeführt werden.
Nachträgliche Leitungsdurchführungen durch die Schutzhülle sind bewilligungspflichtig. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat für Kabel- und Rohrdurchführungen bis zu einem Aussendurchmesser von 60 mm (einzelne Rohre / Kabel) ein Technisches Merkblatt Durchführung für Kabel oder Rohre ausgearbeitet, das zu berücksichtigen ist.
Leitungsführung
Verteildosen sind mit Deckel zu versehen. Leerrohre sind dicht (Kunststoffabdeckung / Kitt) zu verschliessen.
Für Aufputzleitungen müssen KRH-Rohre eingesetzt und mit Click-Briden befestigt werden.
Beleuchtung
Es dürfen nur Leuchten mit einer gültigen BZS-Zulassung montiert werden.
In Schutzräumen mit Wasseranschlüssen (alte SR und TWS-SR) sind in Vorreinigung, Schleuse, Nasszelle und Logistikraum Elektroleuchten, Schalter und Steckdosen gemäss Nassinstallation IP 54 zu verwenden.
Die Deckenleuchten sind auf die Anordnung der Möbelierung abzustimmen und sollen nicht über den Liegestellen sein.
Die Montage (Schrauben und Dübel) hat gemäss dem Zulassungs-Aufkleber auf der Leuchte zu erfolgen.
Betrieb mit Bewegungsmelder
Die Schutzraumbeleuchtung muss im Belegungsfall vom Betrieb über Bewegungsmelder auf Hand-Dauerbetrieb umgestellt werden können.
Es ist ein Drehschalter «Hand - 0 - Automat» beim Schutzraumeingang auf einer Höhe von ca. 1.80m zu montieren. Ist dies nicht möglich, so ist ein Drehschalter in Kombination mit dem Handtaster oder auf der Türe des Elektrotableaus einzubauen.
Beleuchtung bei Deckenisolation
Ist eine friedensmässige Deckenisolation bewilligt, so sind die Deckenleuchten auf die entsprechende Dicke aufzudoppeln. Die schocksichere Befestigung ist für die
- Aufdoppelung
- Schrauben-Längen mind. 35 mm Eindringtiefe in Beton
- Schrauben-Dicken 6 mm in 8 mm Dübel
Ist die Aufdoppelung inkl. Leuchte mehr als 10 kg, so sind BZS-zugelassene Dübel/Verankerunssysteme (Schlaganker) zu verwenden (siehe Merkblatt Leuchte mDeckenisolation).
Leuchten
- Schrauben-Längen 35mm Eindringtiefe in Aufdoppelung
- Schrauben-Dicken mind. 5mm
Schalter und Steckdosen
Lichtschalter und Steckdosen sind so einzubauen, dass sie auch beim Einbau der geplanten Liegestellenanordnung noch zugänglich sind.
Gemäss den Weisungen zur Kennzeichnung und Beschriftung von Gebäudetechnik-Installationen müssen in der Schutzbaute Beschriftungen (Beschriftung von Schaltern, Steckdosen, Verteilkästen, usw.) vorhanden sein, wo sich die Sicherungen befinden.
Installationen an Kellerabteilen
Die Kellerabteile müssen im Belegungsfall ohne Beizug eines Elektroinstallateurs entfernt werden können. Werden Schalter und Steckdosen an den Kellerabteilen befestigt, so sind die Installationskabel an der Decke mit einer NICHT FREIZÜGIG VERWENDBAREN STECKVERBINDUNG zu trennen.
Anschluss VA ohne Lufterhitzer
Gemäss der Vorschrift NIN 4.6.3 müssen Geräte bis 16A 400V (entspricht dem VA) über eine Trennstelle (Steckvorrichtung) oder einen Trennschalter verfügen. Deshalb erfolgt der Anschluss eines VA ohne Lufterhitzer grundsätzlich mittels Stecker an eine Steckdose Typ 15.
Erfolgt der Anschluss nicht über eine Steckdose, so ist anstelle der Steckdose ein Trennschalter einzubauen. Die Trennung im Elektroschrank mittels Kipp- oder Schraubsicherungen genügt gemäss NIN nicht.
Anschluss VA mit Lufterhitzer
Bei Ventilationsaggregaten mit Elektrolufterhitzer müssen beide Komponenten direkt am Strom angeschlossen sein. Das VA wird ab dem Elektroschrank ferngesteuert.
Der vorhandene Kippschalter am VA ist ausser Funktion zu setzen oder in der Stellung EIN zu arretieren. Das ferngesteuerte VA ist mit einer Wellenschutzkappe zu versehen. Die Steuerung muss in einem Elektroverteilschrank im Schutzraum eingebaut werden.
Es ist kein Revisionsschalter gemäss NIN zu montieren (siehe Technisches Merkblatt Revisionsschalter VA). Es sind 2 Schalter auf der Türe des Elektroverteilschranks einzubauen
- Schalter «Ein - 0 - Auto» für das VA
- Schalter «Ein - 0» für den Elektrolufterhitzer
Der Elektrolufterhitzer darf nur zusammen mit dem VA in Betrieb gehen. Er muss über den Schütz des Belüftungsgerätes VA verriegelt sein. Mit dem zusätzlichen Einbau einer mechanischen Zeitschaltuhr kann der Betrieb der Lüftung inklusive dem Elektrolufterhitzer programmiert werden.
Potentialausgleich
Alle nicht zur elektrischen Installation gehörenden fest montierten Metallteile von über 1m2 einseitiger Fläche (z. B. Waschbecken) oder einer Länge > 6m (Luftverteilleitungen) sind in den Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen.
Sicherheitsnachweis SiNa
Bei der Abnahme oder einer Schutzraumkontrolle muss ein gültiger Sicherheitsnachweis vorliegen. Fehlt dieser, so wird ein Mangel ausgewieswen.
Vorabnahme / Kontrollen
Projektverfasser, Bauleiter, Unternehmer und Eigentümer sind angehalten, eine Vorabnahme / Kontrolle durchzuführen. Auf der Seite Abnahme sind die Kontrollpunkte pro Thema aufgelistet.