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2015

Polizeiliche Kriminalstatistik 2015: Weniger Straftaten – Abnahme bei den Delikten gemäss Strafgesetzbuch und bei den Betäubungsmitteldelikten

Im vergangenen Jahr ist die Anzahl Straftaten im Kanton Schwyz zurückgegangen. Die Kantonspolizei stellte weniger Delikte gemäss Strafgesetzbuch und bei den Betäubungsmittelstraftaten fest. Ebenso nahm die Zahl der Einbruchsdelikte stark ab. Jugendliche begingen im Jahr 2015 weniger Delikte, folglich sank die Jugendquote. Die Ausländerrate sank ebenfalls leicht. Die Sicherheitslage im Kanton Schwyz ist im schweizweiten Vergleich gut.

Im Jahr 2015 wurden im Kanton Schwyz insgesamt 5‘194 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer markanten Abnahme von 737 Straftaten (- 12.4%) entspricht.

Leib und Leben

Bei den Delikten gegen Leib und Leben mussten 206 Delikte (2014: 298) verzeichnet werden. Die Aufklärungsquote liegt bei 87.4% (2014: 92.3 %). Im Jahr 2015 verzeichnete die Kantonspolizei Schwyz kein vollendetes Tötungsdelikt. Von den vier versuchten Tötungsdelikten (- 20.0%) konnten alle aufgeklärt werden. Bei den vorsätzlichen Körperverletzungen sanken die Deliktszahl auf 81 Straftaten (- 32.5%). Die vorsätzlichen schweren Körperverletzungen sank von elf auf sechs Delikte. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 87.7% (2014: 91.7%). Der in den letzten Jahren kontinuierliche Rückgang von Raubüberfällen hat sich nicht bestätigt. Es waren wiederum sechs Raubüberfälle zu verzeichnen.

Vermögen

Die Delikte gegen das Vermögen sind gesunken. So wurden 2'611 Straftaten (2014: 2'997) verzeichnet, was eine Abnahme um 12.9% bedeutet. Die Abnahme ist insbesondere auf die geringeren Deliktszahlen bei den allgemeinen Diebstählen sowie den Einbruchdiebstählen zurückzuführen. Ebenfalls gesunken sind die Betrugsdelikte nämlich um - 7.8% auf 106 Straftaten (2014: 115). Die Gesamtaufklärungsquote bei den Vermögensdelikten stieg leicht auf 25.2% (2014: 22.5%) an. Die Zahl der Ein- und Aufbrüche ist um 82 auf 335 Delikte gesunken. Dies bedeutet eine Abnahme um 19.7%. Die Aufklärungsquote stieg auf 19.4% (2014: 12.2%). Dies ist darauf zurückzuführen, dass im 2015 mehrere Einbruchsserien aufgeklärt werden konnten. Mit 694 Straftaten im Bereich von Sachbeschädigungen wurde eine Abnahme von 229 Taten (- 24.8%) verzeichnet. 20.0% (2014: 17.1%) der Sachbeschädigungen konnten aufgeklärt werden.

Sexuelle Integrität

Die Anzahl der Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität ist um eines auf 72 Delikte (- 1.4%) gesunken. Die Gesamtaufklärungsquote liegt bei 87.5% (2014: 87.7%). Stark angestiegen sind die sexuellen Handlungen mit Kindern. 2015 wurden 28 Straftaten (2014: 13) erfasst, was eine Zunahme von  115.4% bedeutet. Die Aufklärungsquote liegt bei 96.4% (2014: 92.3%). Deutlich gesunken sind die Fälle von Pornografie um elf auf 15 Fälle (- 42.3%), während die Straftaten von Exhibitionismus anstiegen, nämlich um fünf Fälle auf sieben.

Betäubungsmittel

Es war eine starke Abnahme der Anzahl von Anzeigen wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz um 267 auf 493 Delikte (- 35.1%) zu verzeichnen. Dies ist mehrheitlich darauf zurückzuführen, dass der Konsum von Cannabisprodukten durch Erwachsene neu im Ordnungsbussenverfahren geahndet wird und diese Fälle nicht mehr in der PKS erfasst werden (2015: 135). 2015 konnten deutlich weniger Betäubungsmittel sichergestellt werden, mit Ausnahme von Ecstasy 261 Stk. (2014: 79 Stk.) sowie Amphetamine 238 g (2015: 93 g).

Diverse Delikte

Die Zahl der Brandstiftungen hat sich um eines auf neun Delikte erhöht. Trotz des statistischen Anstiegs von + 12.5% liegt der absolute Wert verglichen mit den vergangenen Jahren sehr tief. Die Aufklärungsquote liegt deutlich erhöht bei 77.8% (2014: 37.5%). Die Anzahl von Straftaten im Bereich Gewalt und Drohung gegen Beamte nimmt wiederum zu. 2015 wurden 18 (2014: 15) Delikte angezeigt, was eine Zunahme um + 20.0% bedeutet. Im Bereich Häusliche Gewalt waren 129 Straftaten zu verzeichnen. Das sind 92 Delikte weniger (- 41.6%) als im Vorjahr. In den meisten Fällen kam es zu Drohungen, einfachen Körperverletzungen oder Tätlichkeiten. Die Kantonspolizei rückte in weiteren 112 (2014: 125) Fällen aus, ohne dass ein Straftatbestand erfüllt war.

Aufklärungsquote

Die Gesamtaufklärungsquote der Kantonspolizei Schwyz ist auf 51.7% angestiegen (2014: 49.9%). Die Aufklärungsquote der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch konnte auf 39.7% (2014: 36.7%) erhöht werden. Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 32.0%. Bei den Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz ist die Quote mit 99.0% wiederum über dem schweizerischen Durchschnittswert (96.7%).

Ermittelte Straftäter

Die Gesamtzahl der ermittelten Straftäter sank um 264 auf 2'681 (- 9.0%). Bei den Verstössen gegen das Strafgesetzbuch waren 51.4% der Beschuldigten Schweizer Staatsangehörige (2014: 50.9%). 24.4% der Straftäter sind der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung zuzuordnen (2014: 28.7%). 3.8% der Delikte wurden durch Asylsuchende verübt (2014: 2.9%) und 20.7% durch die übrige ausländische Bevölkerung, so zum Beispiel durch Kriminaltouristen (2014: 19.9%). 1‘303 (2014: 1'445) der ermittelten Straftäter waren ausländischer Staatsangehörigkeit. Dies entspricht einem Anteil von 48.6%. Im Vorjahr lag die Ausländerrate höher, nämlich bei 49.1%. 114 (2014: 123) Jugendliche waren ausländischer Nationalität, was einer klar gestiegenen Rate von 36.2%, gegenüber 30.1% im Vorjahr entspricht. Die absolute Anzahl jugendlicher Täter von 315 (2014: 409) ist um 23.0% gesunken. Die Jugendrate ist ebenfalls auf 11.7% gesunken (2014: 13.9%). Dies wiederspiegelt eine seit langem im Kanton Schwyz erkennende Tendenz hin zu einer sinkenden Jugendquote.

Regionale Verteilung

Die regionale Verteilung der Straftaten hat sich zum Nachteil von Innerschwyz verschoben. Von allen im Kanton Schwyz verübten Straftaten entfielen 45.1 % (2014: 44.7 %) auf den inneren und damit 54.9 % (2014: 55.3 %) auf den äusseren Kantonsteil, welcher die Bezirke March, Höfe und Einsiedeln sowie die vier Gemeinden Rothenthurm, Unteriberg, Oberiberg und Alpthal umfasst. In fünf Bezirken war eine Abnahme der Anzahl Delikte zu verzeichnen, so im Bezirk Küssnacht (- 17.3 %), March (- 16.7 %), Schwyz (- 13.0 %), Einsiedeln (- 13.0 %) und Höfe (- 11.2 %). Einzig im Bezirk Gersau wurden im Vorjahr 63.6 % mehr Straftaten (+ 28 Delikte) verübt.

Verschiedenes

Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit führte die Koordinationsstelle für die Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) von fedpol im Auftrag und unter Führung der Kantonspolizei Schwyz gemäss Schwyzer Polizeigesetzgebung sieben (2014: 28) verdeckte polizeiliche Vorermittlungen im Bereich der Kinderpornografie. Mitarbeitende der Kantonspolizei Schwyz führten an verschiedenen Schulen und Gymnasien Präventionsanlässe durch. In diesen wurden rund 6‘000 Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Polizei – was nun“, Gewalt, Drogen und Alkohol sowie dem Umgang mit neuen Medien konfrontiert.
Im Kampf gegen Einbruchdiebstähle hat die Kantonspolizei grosse Anstrengungen unternommen. Dank 265 (Kampagne 2014: 180) Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung konnten während der Kampagne „Bei Verdacht Tel. 117“ insgesamt 14 Verhaftungen (16) von mutmasslichen Einbrechern verbucht werden.

Schwergewichte 2016

Die Verhinderung und Aufklärung von Wohnungseinbrüchen sowie von Gewaltdelikten und die Umsetzung eines angepassten Bedrohungsmanagements sind Schwerpunkte im 2016. Aber auch die Aufklärung von Raubdelikten, Strukturermittlungen im Menschen- und Betäubungsmittelhandel sowie die Implementierung besonderer Ermittlungsformen bilden weitere Schwerpunkte kriminalpolizeilichen Handelns.

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