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2020

Polizeiliche Kriminalstatistik 2020: Gute Sicherheitslage - jedoch deutlich mehr Cyberdelikte

Im Jahr 2020 wurden im Kanton Schwyz insgesamt 5 635 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 33 Straftaten (+ 0.6%) entspricht. Im schweizweiten Vergleich gehört Schwyz bei den Verstössen gegen das Strafgesetzbuch zu den drei sichersten Kantonen.

Bei den Delikten gegen Leib und Leben mussten 237 Delikte (2019: 258) verzeichnet werden, was einer Abnahme um 8.0% entspricht. Die Aufklärungsquote liegt bei 93.2% (2019: 92.2%). Im Jahr 2020 verzeichnete die Kantonspolizei Schwyz ein vollendetes und vier versuchte Tötungsdelikte (2019: ein vollendetes und kein versuchtes Tötungsdelikt). Bei den vorsätzlichen Körperverletzungen sank die Deliktszahl von 97 auf 65 Straftaten. Die vorsätzlichen schweren Körperverletzungen sanken von neun auf sechs Delikte. Es waren fünf Raubüberfälle (2019: 12) zu verzeichnen. Im Bereich Häusliche Gewalt wurden 155 Straftaten registriert. Das sind 21 Delikte weniger als im Vorjahr. In den meisten Fällen kam es zu Tätlichkeiten, Drohungen, Beschimpfungen oder einfachen Körperverletzungen.

Die Delikte gegen das Vermögen gingen leicht zurück. So wurden 2 309 Straftaten verzeichnet, 6.0% weniger. Betrugsdelikte stiegen um + 2.2% auf 324 Straftaten an. Zurückgegangen sind Erpressungen von 21 auf 9 Straftaten. Die Gesamtaufklärungsquote bei den Vermögensdelikten erhöhte sich auf 31.4% (2019: 29.1%). Die Zahl der Ein- und Aufbrüche ist um 44 auf 187 Delikte zurückgegangen. Dies bedeutet eine Abnahme um - 19.0%. Die Aufklärungsquote sank auf 12.3% (2019: 16.0%). Mit 680 Sachbeschädigungen wurde eine Zunahme um 25 Taten (+ 3.8%) verzeichnet, 25.7% (2019: 19.1%) konnten aufgeklärt werden.

Die Anzahl der Übergriffe im Bereich der sexuellen Integrität ist um 24 auf 88 Delikte (- 21.4%) gesunken. Die Gesamtaufklärungsquote liegt bei 97.7% (2019: 89.3%). Deutlich gesunken ist der Exhibitionismus auf 6 Straftaten (2019: 15). Die Aufklärungsquote liegt bei 100.0% (2019: 73.3%). Sexuelle Handlungen mit Kindern sanken um 36.8% auf 12 Straftaten (2019: 19) und Vergewaltigung sank auf 6 Straftaten (2019:8).

Hingegen ist eine Zunahme der Anzahl von Anzeigen wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz um 105 auf 1 108 Delikte (+ 10.5%) zu verzeichnen. Stark zugenommen hat die Anzahl Straftaten bei Schmuggel um 26 auf 41 Fälle (+ 173.3%). Eine Zunahme ist auch beim Besitz um 73 auf 432 Delikte (+ 20.3%) zu verzeichnen. Die Anzahl Straftaten beim Handel in schweren Fällen sank um 5 auf 3 Delikte (2019: 8). Die leichten Fälle sanken um 10 auf 34 Fälle. 2020 konnten wiederum Betäubungsmittel sichergestellt werden, insbesondere Marihuana 16 017 g (2019: 36 353 g), Kokain 4634 g (2019: 159 g), Heroin 12 g (2019: 656 g), Ecstasy 82 Stück (2019: 202 Stück), Halluzinogene 41 g (2019: 2707 g), GHB/GBL 2 356 ml (2019: 802 ml) sowie Hanfpflanzen 1 510 Stück (2019: 2 468 Stück). Im Berichtsjahr verstarben zwei Personen nach dem Konsum von Betäubungsmitteln.

Wegen Aufgriffen von illegal Einreisenden aus Zügen beim Bahnhof Goldau, den so genannten Perronfällen, rückte die Kantonspolizei in 185 Fällen (2019: 255) aus. Dabei wurden insgesamt 243 Personen (2019: 308) angehalten. Der Arbeitsaufwand sank um 1 118 Std. auf 903 Std.

Die Zahl der Brandstiftungen ist konstant bei acht Fällen geblieben. Die Aufklärungsquote liegt bei 25.0% (2019: 37.5%). Abgenommen haben die Straftaten im Bereich Gewalt und Drohung gegen Beamte, nämlich um 15 auf 25 Anzeigen, was eine Abnahme um 37.5% bedeutet.

Die Gesamtaufklärungsquote der Kantonspolizei Schwyz ist mit 61.7% gestiegen (2019: 59.8%). Der schweizerische Durchschnitt liegt bei 52.5 %. Die Aufklärungsquote der Straftaten gegen das Strafgesetzbuch liegt bei 44.8% (2019: 43.3%) und damit leicht über dem Vorjahr. Die Gesamtzahl der Beschuldigten erhöhte sich um 107 auf 3 320 (+ 19.8%). Bei den Straftaten waren 55.8% der Beschuldigten Schweizer Staatsangehörige (2019: 56.7%). Einer Ausländerrate von 44.2% steht eine solche von 43.3% im Vorjahr gegenüber. 32.1% der Beschuldigten sind der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung zuzuordnen (2019: 28.4%). 3.7% der Beschuldigten waren Asylsuchende (2019: 4.6%) und 15.0% (2019: 18.0%) werden der übrigen ausländischen Bevölkerung zugeordnet. Im 2020 wurden 108 Kriminaltouristen weniger, nämlich 175, in Haft genommen. Die absolute Anzahl jugendlicher Täter von 491 (2019: 410) ist um 19.8% gestiegen. Die Jugendrate stieg auf 14.8% (2019: 12.7%).

Die Anzahl Cybercrime-Straftaten ist um 100 auf 520 Delikte gestiegen (2019: 420). Davon entfielen 232 Delikte auf den Cyberbetrug. Die Deliktssumme betrug total CHF 5 135 778.

Präsentation Jahresstatistik 2020

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