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Beobachteter Klimawandel

Seit der industriellen Revolution führt der menschgemachte Ausstoss von Treibhausgasen zu einer Veränderung des Klimas. Die Konzentration der Treibhausgase ist eng mit der Temperatur gekoppelt. Seit 1850 ist die globale Durchschnittstemperatur so um über 1 °C gestiegen. Das Jahr 2023 war das wärmste je aufgezeichnete Jahr – während rund einem Drittel des Jahres lagen die globalen Durchschnittstemperaturen 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau. Damit setzt sich der rasche Erwärmungstrend fort: Die 10 wärmsten Jahre in der Geschichte der Menschheit sind alle seit 2010 aufgetreten.

Folgen des Klimawandels in der Schweiz

In der Schweiz hat sich das Klima massgeblich verändert. Das zeigt die Entwicklung von Temperatur, Wasserhaushalt und Wetterextremen. Die wichtigsten Veränderungen des Schweizer Klimas sind in der nachfolgenden Grafik zusammengestellt und basieren auf Beobachtungsdaten.

Beobachtete Folgen des Klimawandels in der Schweiz (Quelle: NCCS)
© BAFU/MeteoSchweiz 2020, aufdatiert und angepasst

Temperatur

In der Schweiz waren die letzten zehn Jahre (2013-2022) bereits 2,5 °C wärmer als der vorindustrielle Durchschnitt 1871-1900. Seit den 1960er Jahren war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige. Die sieben wärmsten Jahre wurden zudem allesamt nach 2010 gemessen. 2022 war mit einer Abweichung von 3,5 °C zur vorindustriellen Periode das deutlich wärmste Jahr gefolgt von 2018 und 2020. Die vier kältesten Jahre in der Schweiz traten allesamt vor 1900 auf. Die Erwärmung in der Schweiz ist heute mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. (MeteoSchweiz, 2023)

Entwicklung von Gletscher, Schnee und Vegetation

Die starke Erwärmung hat Auswirkungen auf viele weitere Klimagrössen in der Schweiz. So steigt die Nullgradgrenze deutlich an. Als Folge haben die Alpengletscher seit 1850 über 60 Prozent ihres Volumens verloren. Sie dürften bis zum Ende des Jahrhunderts fast ganz aus dem Alpenbild verschwunden sein. Die Vegetationsperiode dauert heute im Flachland mehrere Wochen länger als noch in den 1960er Jahren. Durch die Erwärmung fällt Niederschlag häufiger als Regen statt als Schnee. Die Anzahl der Schneetage hat vor allem in tiefen Lagen deutlich abgenommen. Die Winterniederschläge hingegen haben in den letzten gut 150 Jahren zugenommen. Die Sonnenscheindauer hat zwischen 1950 und 1980 abgenommen, steigt seit 1980 aber wieder an. (MeteoSchweiz, 2023)

Wetterextreme

Durch den Klimawandel wird das Wetter auch in der Schweiz extremer. So sind Hitzewellen deutlich häufiger und intensiver geworden. Kälteperioden treten hingegen deutlich seltener auf. Die Anzahl Frosttage und Eistage nimmt ab, und Seegfrörnen treten auf grösseren Seen kaum mehr auf. Starkniederschläge sind heute deutlich häufiger und intensiver als noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seit über 150 Jahren wird das Prinzip dahinter gut verstanden: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was dazu führt, dass es intensiver regnet. Klimamodelle sagen diese Veränderungen schon seit einigen Jahrzehnten voraus. (MeteoSchweiz, 2023)

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